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Projektbegleitende Evaluierung der Maßnahmen des Projekts: Digitaler Engel plus

Bei Fragen zur Ausschreibung und zum Projekt wenden Sie sich gerne an: Katharina Kunze, Projektleitung.
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Quelle: Jörg Farys

Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) ist zentraler Ansprechpartner für Verbraucher:innen und mittelständische Unternehmen für IT-Sicherheit. Wir stehen für Sensibilisierung und Befähigung von Verbraucher:innen und Unternehmen im sicheren Umgang mit der Digitalisierung durch praxisnahe Aufklärungsarbeit. Im Verbund mit seinen Vereinsmitgliedern und Partnern vermitteln Projekte von DsiN praktische Hilfestellung für IT-Sicherheit im Alltag.

Mit Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend führt Deutschland sicher im Netz das Projekt „Digitaler Engel plus – lokal, persönlich und konkret“ durch. In diesem Rahmen wird die projektbegleitende Evaluation über den gesamten Zeitraum ausgeschrieben. Die Aktivitäten laufen im Zeitraum von August 2022 bis Dezember 2025.

1. Kurze Projektbeschreibung und Maßnahmen

1.a. Mobile Ratgeber:innen

Das Projekt „Digitaler Engel“ stärkt die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und ermöglicht eine selbstbestimmte Lebensgestaltung im Alter. Über die persönliche Ansprache vermittelt ein mobiles Ratgeberteam den sicheren Umgang mit digitalen Möglichkeiten im Alltag älterer Menschen. Es geht um den kompetenten Einsatz digitaler Dienste und Geräte in fast allen Lebensbereichen – vom sicheren Einkaufen über das Internet bis zum sozialen Austausch untereinander.

Ein Schwerpunkt der Aktivitäten liegt im ländlichen Raum, in denen Infrastrukturen des täglichen Bedarfs – wenn überhaupt – oftmals nur schwerlich erreichbar sind: hier können digitale Erleichterungen einen besonderen Mehrwert bewirken: Zwei mobile Ratgeberteams gehen vor Ort auf konkrete Fragen und Ängste von älteren Menschen ein und vermittelt passende Lösungen, Kompetenzen sowie seniorengerechte Angebote im Sinne einer Lotsenaufgabe. Digitale Chancen werden aufgezeigt und im vertrauten Umfeld anschaulich gemacht.

Die mobilen Ratgeberteams steuert in den nächsten drei Jahren deutschlandweit 800 Stationen an und informieren ältere Menschen im Hinblick auf digitale Themen innerhalb von Partnernetzwerken sowie auch auf öffentlichen Plätzen:

a) Die mobilen Ratgeber:innen stehen auf einem öffentlichen Platz, Marktplatz oder Volksfest o.ä. mit einem Infomobil. Dort werden die Besucher:innen bspw. durch Spiele in ein „informelles Gespräch“ geholt. Im Anschluss an das Gespräch füllen die mobilen Berater:innen einen internen Fragebogen über die Ergebnisse des Gesprächs aus, der der statistischen Erfassung der Daten dient. Zusätzlich können die Besucher:innen des Infomobils durch spielerische Ansätze eine eigene Einschätzung zur Nutzung von digitalen Angeboten geben und eine Selbsteinschätzung der digitalen Kompetenzen vornehmen.

b) Die mobilen Berater:innen schulen vor Ort in Organisationen (bspw. Mehrgenerationenhäuser und etablierte Orte, an denen sich Ältere befinden) zu einem bestimmten Thema. In diesem Fall werden die Teilnehmenden nach der Schulung befragt, welche Themen besonders relevant sind und welche Gründe es eventuell gibt, vorhandene Materialien oder Angebote nicht zu nutzen.

1.b. Unterstützung für Wissensvermittler:innen

Um dauerhaft erreichbare Ansprechpartner:innen vor Ort für Ältere in ihrer Digitalkompetenz zu stärken und die Nachhaltigkeit des Angebots zu erhöhen, werden im Projekt Wissensvermittler:innen unterstützt, die sich im Lebensumfeld älterer Menschen befinden. Diese Unterstützung beinhaltet Online-Schulungen für die zielgruppengerechte Vermittlung aktueller digitaler Themen, praktische Anleitungen und andere Materialien. Wir unterscheiden zwei Gruppen von Wissensvermittler:innen:

a) Ältere Menschen, die sich z.B. in Vereinen, Begegnungsstätten o.ä. ehrenamtlich engagieren und ihr erlerntes Wissen an Senior:innen weitergeben möchten (Peer-to-Peer-Ansatz)

b) Freiwillige, die bei Wohlfahrtsorganisationen ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren (Generationenübergreifendes Lernen) Die Freiwilligen werden durch das Projektteam als „Digitale Engel vor Ort“ geschult. Die Einsatzstellen ermöglichen die zeitlichen Kapazitäten der Freiwilligen für das Programm. Die Schulungen der FSJler:innen beinhalten neben der Vermittlung relevanter digitaler Inhalte besonders auch didaktische Hinweise zur gezielten Vermittlung von Kompetenzen an Ältere. Damit wird auch in Einrichtungen ein nachhaltiges Angebot für digitale Teilhabe älterer Menschen geschaffen und gleichzeitig der generationenübergreifende Ansatz voneinander zu lernen gefördert.

1.c. Einsatz des DsiN-Digitalführerscheins

Über die Lernplattform des DsiN-Digitalführerscheins können Internetnutzer:innen ihre digitalen Kompetenzen vertiefen und sie zertifizieren lassen. Beides bietet für ältere Menschen und Wissensvermittler:innen einen großen Mehrwert. Um InternetEinsteiger: innen darin zu unterstützen, werden Tools und Tutorials entwickelt:

  1. Veranstaltungskonzepte, um gemeinsam mit älteren Menschen und Wissensvermittler:innen in der Seniorenarbeit die Lernangebote durchzuführen. Dies hat zum Ziel, einen Kompetenznachweis als Zertifikat zu erwerben.
  2. Erstellen von Lernvideos, Tutorials und Handouts, die es InternetEinsteiger:innen erleichtern, die umfassenden Lernangebote wahrzunehmen und die Prüfung zum Zertifikat durchzuführen.

2. Ziele der Evaluation

Die fortlaufende Evaluation gibt Impulse für die kontinuierliche und zielgruppengerechte Überprüfung und Weiterentwicklung des Projektansatzes. Sie dient insbesondere der:

  • Sondierung der bestehenden und möglichen Zugänge und Ansprachen zur heterogenen Gruppe älterer Menschen im Kontext „Digitalisierung“;
  • Messung von Effekten der Multiplikator:innenschulungen im Hinblick auf die nachhaltigen Ansprechpartner:innen für Ältere vor Ort,
  • Überprüfung der Befähigungskette und ihrer Nachhaltigkeit - von der Formulierung von inhaltlichen Zielen bis zur Vermittlung bei Verbraucher:innen

Die Ergebnisse sollen für die kontinuierliche und zielgruppengerechte Überprüfung und Weiterentwicklung des Projektansatzes verwertbar gemacht werden.

2.1. Zentrale Fragestellungen:

zu Maßnahme 1.a. Mobile Ratgeber:innen

  • Wirkt der Digitale Engel als Initiator und Impuls zur Weiterbeschäftigung mit der Digitalisierung im Umfeld Älterer?
  • Welche Ansprachen und Inhalte bewähren sich im Projekt für die Verbesserung von Schutz, Sicherheit und Vertrauen im Umgang mit digitalen Angeboten im Alltag?

zu Maßnahme 1.b. Wissensvermittler:innen

  • Haben diese Maßnahmen einen nachhaltigen Effekt auf die Digitalisierung von älteren Menschen?
  • Sind die Inhalte der Schulungen bei der Initiierung oder Professionalisierung der eigenen Angebote für Ältere nutzbar und hilfreich?

zu Maßnahme 1.c. Einsatz DsiN-Digitalführerschein

  • Ist das Lern- und Zertifizierungsangebot des DsiN-Digitalführerschein interessant für die Zielgruppe der älteren Menschen?
  • Wie kommen die älteren Menschen mit dem Angebot zurecht? Sind die Veranstaltungen, Tutorials und Anleitungen hilfreich?

2.2. Aufbau und Anforderungen an die Evaluation

Die Evaluation umfasst die qualitative und quantitative Auswertung des Projekts. Die Fragen im Bereich der qualitativen Auswertung könnten im Bedarfsfall während des Projektverlaufs angepasst werden. Die Evaluation erfolgt ab Januar 2023 bis zur letzten anzufahrenden Station im Dezember 2025.

Die älteren Menschen werden durch unterschiedliche Angebote erreicht. Zum einen auf öffentlichen Plätzen und Märkten, zum anderen bei organisierten Schulungen/lokalen Partnerorganisationen (s.o.). Diese unterschiedlichen Zugänge benötigen unterschiedliche Methoden der Informations- /Datenerfassung. Zum einen soll die quantitative Erfassung durch die mobilen Berater:innen, zum anderen durch eine halb-standardisierte Befragung der teilnehmenden Personen selbst erfolgen. Darüber hinaus protokollieren die mobilen Berater:innen jeden Einsatz in Form eines kurzen (standardisierten) Einsatzberichts. Die Evaluierung der Angebote für Wissensvermittler:innen erfolgt über einen Online-Fragebogen und Interviews im zeitlichen Abstand, um mögliche Effekte zu messen.

2.3. Bereiche der Evaluation

Die Evaluation umfasst die drei Bereiche:

  1. quantitative Erfüllung der KPIs laut Antrag
  2. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und allgemeine Statistiken zum Portal
  3. qualitative Erhebung durch Fragebögen, die vor Ort eingesetzt werden
  • Interner Fragebogen für den mobilen Ratgeber / Stationstagebuch
  • Externer Fragebogen für die Teilnehmenden der Schulungen vor Ort
  • Externer Online-Fragebogen für Wissensvermittler:innen
  • Externer Online-Fragebogen zur Nutzung der Unterstützungsangebote des DsiN-Digitalführerscheins 

2.4. Zeitplan und Budget

Das Evaluationskonzept und die dazugehörigen Instrumente werden zum 31.12.2022 benötigt. Angebotsabgabe ist bis zum 08. Dezember 2022, Sichtung der Angebote bis 12. Dezember 2022; Beauftragung ab 13. Dezember 2022.

Das Budget für den Auftrag liegt für den gesamten Projektzeitraum bei max. 29.500,- Euro inkl. MwSt.

Projektverantwortliche bei DsiN ist: Katharina Kunze, K.Kunze@sicher-im-netz.de, Telefon 030 767581-53

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