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Pressemitteilung

DigiBitS-Fachtag: Schulen gegen Desinformation im Netz stärken

DsiN für Verbraucher

Am 28. November fand im Berliner Museum für Kommunikation der Fachtag „Schule gegen Fake News“ des DsiN-Bildungsprojekts Digitale Bildung trifft Schule (DigiBitS) statt. Der Fachtag sprach sich dafür aus

Lehrkräfte zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Desinformationen stärker zu unterstützen.

Fake oder Fakt? In Zeiten großer Aufregung sowie Krieg und Krisen eine schwierige Frage. Mehr als 80 Prozent der 12- bis 19jährigen sind laut JIMPlus-Studie des mpfs (Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest) mit Desinformationen im Netz konfrontiert und verunsichert. Ein Drittel der Kinder und Jugendlichen gibt an, dass an ihrer Schule über den Umgang mit Fake News im Netz nicht gesprochen wurde.

Auf dem DigiBitS-Fachtag „Schule gegen Fake News – Medienkompetenz statt Desinformation“ wurde deutlich, dass Schulen in der aktuellen Herausforderung keine ausreichende Unterstützung erfahren.

Dr. Robert Reinermann, Sprecher der Geschäftsführung der VdS Schadenverhütung und DsiN-Vorstandsmitglied hebt hervor, dass Medienkompetenzen kein Nice-to-have mehr sind, sondern ein absolutes Muss: „Für mittelständische Unternehmen haben wir bei VdS einen Standard entwickelt, der alle relevanten Handlungsfelder umschließt. Im Bildungssektor stehen vor allem Medienkompetenzen im Fokus. Sie sind der Schlüssel für Cyber-Resilienz, die Fähigkeit, sich sicher im Netz zu bewegen. Dazu gehört auch, Desinformationen souverän zu begegnen. Um Lehrkräfte und junge Menschen auf ihrem Weg zu mehr Cyber-Resilienz zu begleiten, braucht es außerschulische Unterstützungsangebote.“

DigiBitS-Fachtag: Medienkompetenzen und politische Bildung fördern und ausbauen

Auf dem DigiBitS-Fachtag wurden konkrete Hilfestellungen diskutiert, die mit der Initiative DigiBitS und ihren Partnern bundesweit jeden Tag in Schulen zum Tragen kommen.

Marlene Schönberger, Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, sieht für den Ausbau solcher Initiativen die Politik in der Pflicht: „Desinformationen und Verschwörungsideologien zersetzen unsere Demokratien. Es braucht keine Kürzungen, sondern einen Ausbau der Förderung von politischer Bildung, die Kompetenzen zu journalistischem und wissenschaftlichem Arbeiten sowie Kenntnisse zu antidemokratischen Ideologien vermittelt. Um Schüler:innen resilient gegen Desinformationen zu machen, müssen wir auch den Blick auf die Förderung der Aus- und Weiterbildung von Pädagog*innen richten, vor allem auch im Hinblick auf den Digitalpakt 2.0.“

Jedoch wurde auch die Wirtschaft in die Pflicht genommen. Sascha Novoselic, Public Affairs Manager bei Huawei, gab dazu konkrete Hinweise: „Unternehmen sind bei der Förderung von Medienkompetenzen an Schulen stark involviert, teilen nicht nur Geräte, auch Wissen, Ideen und Erfahrungen. Jedem Unternehmen muss klar sein, dass die Unterstützung von Bildungslandschaften keine Werbemaßnahmen ist, sondern eine Pflicht, um Verantwortung zu übernehmen, für die Zukunft junger Menschen – weltweit. Gleichzeitig braucht es für Kooperationen mit Unternehmen mehr Offenheit an Schulen.“

Dr. Kai Unzicker, Ko-Projektleiter von „Upgrade Democracy“ bei der Bertelsmann-Stiftung hob hervor, dass die Kompetenzförderung von jungen Menschen an Schulen allein nicht ausreiche. Ein großes Problem seien oft auch Erwachsene, die allzu schnell von Desinformationen oder Verschwörungserzählungen in die Irre geführt oder gar verführt werden. Entsprechend braucht es auch Angebote für das lebenslange Lernen, bis in den Kleingartenverein, so Unzicker.

Deutschland sicher im Netz bietet gute Möglichkeiten dafür, beispielsweise mit dem DsiN-Digitalführerschein, der im Anschluss an die Panel-Diskussion, im World Café des Fachtags präsentiert wurde. Mit dem DiFü kann jede:r von 14 bis 99 Jahren Digital- und vor allem auch Informationskompetenzen erwerben, ausbauen und zertifizieren lassen.

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27.03.2025

Fake Shops, Phishing & Co.: Drei Viertel aller Nutzer:innen haben Angst im Internet

Drei von vier Internetnutzenden (76 %) fürchten sich vor Betrugsmaschen im Netz. Das hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Initiative Sicher Handeln (ISH) in einer aktuellen Umfrage herausgefunden. Besonders groß ist die Angst vor Identitätsdiebstahl. Circa die Hälfte der Befragten (46 %) ist dahingehend besorgt. Es folgen Phishing, Kartenbetrug und die Sorge vor Fake Shops mit jeweils 34 Prozent. Doch woher kommt diese Angst? Rund die Hälfte (45 %) der Befragten begründet ihre Angst damit, dass in den Medien immer wieder über Betrugsfälle berichtet wird. Darüber hinaus misstrauen vier von zehn Internetnutzenden (40 %) den Sicherheitsmaßnahmen von Online-Diensten. Außerdem fürchtet sich jede:r Fünfte (22 %) vor Cyber-Betrug, weil man ihm bereits zum Opfer gefallen ist.

Sicherheit im Netz erreicht neuen Tiefpunkt

  Die Gefahr, Opfer eines Internetbetrugs zu werden, steigt. Das hat auch der Verein Deutschland sicher im Netz e. V. (DsiN) herausgefunden, der neben der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK), der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK), RISK IDENT und Kleinanzeigen zur ISH gehört. Jedes Jahr gibt er einen Sicherheitsindex heraus und untersucht darin die digitale Sicherheitslage von Internetnutzenden in Deutschland. Das Ergebnis wird durch eine Punktzahl zwischen 0 und 100 Punkten abgebildet. Mit 55,7 Punkten hat der Sicherheitsindex 2024 einen neuen Tiefstand erreicht. Das liegt vor allem daran, dass die Zahl der Sicherheitsvorfälle zugenommen hat. Allein Phishing-Vorfälle haben um rund fünf Prozent zugelegt. Die Hälfte der Internetnutzenden (54 %) befürchtet zudem einen Missbrauch ihrer personenbezogenen Daten in sozialen Netzwerken. Beim Identitätsdiebstahl – der Betrugsmasche, die die größte Sorge hervorruft – passiert genau das: Kriminelle nutzen abgefangene Daten wie den Namen, die E-Mail-Adresse oder das Geburtsdatum, um sich damit ein Fake-Profil anzulegen. Die sozialen Netzwerke sind da noch das kleinste Übel. Schlimmer wird es, wenn Betrüger:innen an die Anschrift oder sogar Kreditkarten- oder Kontonummern gelangen, um sich damit ein Nutzerkonto bei Online-Diensten anzulegen und auf fremde Kosten einzukaufen oder Verträge abzuschließen. Die Opfer bekommen das meistens erst mit, wenn es zu spät ist und die Überweisungen verbucht sind, Rechnungen oder Mahnungen eintrudeln.

16 Prozent mehr Phishing-Attacken als im Vorjahr

  Die gängigste Betrugsmasche ist nach wie vor Phishing. 37,5 Millionen Angriffe allein in Deutschland hat das Softwareunternehmen Kaspersky im Spam- und Phishing-Report 2024 gezählt. Das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei der Methode fälschen Kriminelle die E-Mails eigentlich vertrauter Absender und platzieren einen fingierten Link, über den sie die Daten ihrer Opfer abfangen. Phishing gehört laut ISH-Umfrage zu den Top-5 der furchteinflößendsten Betrugsmaschen – genau wie Kartenbetrug und Fake Shops. Beim Kartenbetrug missbrauchen Kriminelle geklaute Daten von Zahlungskarten für Transaktionen. Und Fake Shops sehen zwar täuschend echt aus, doch nach dem Kauf der Ware wird diese ziemlich sicher niemals oder nicht wie gewünscht bei den Käufer:innen ankommen. „Unsere Umfrage zeigt, dass Internetnutzer die Gefahren aus dem Netz zwar mit Sorge betrachten, gleichzeitig aber zu sorglos agieren“, sagt Harald Schmidt von der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention und Sprecher der ISH. Das zeigt sich auch beim Thema Passwortsicherheit: Bei geleakten Klartext-Passwörtern wurde in mehr als der Hälfte der Fälle die Kombination „123456“ (36,5 %) oder „123456789“ (17,5 %) verwendet, wie das Hasso-Plattner-Institut gezählt hat. „Als Initiative appellieren wir deshalb an alle Internetnutzer, ihre Bedenken ernst zu nehmen und ihnen auch Taten folgen zu lassen“, sagt Schmidt.

SHS-Regel für mehr Sicherheit im Netz

  Die ISH hat dafür die SHS-Regel aufgestellt. SHS steht für Stoppen, Hinterfragen und Schützen. Stoppen heißt, sich nicht hetzen zu lassen, bei Auffälligkeiten innezuhalten und das Risiko der geforderten Aktion abzuwägen. Mit Hinterfragen ist gemeint, der verlangten Aktion nicht blind zu vertrauen – was ist üblicherweise zu erwarten? Selbst bei E-Mails vertrauter Partner ist Vorsicht geboten, schließlich muss sie nicht von eben jenem vertrauten Partner stammen. Und Schützen umfasst nicht nur den eigenen, sondern auch den Schutz der anderen Internetnutzer:innen: Wenn eine Aktion verdächtig erscheint, soll sie deshalb unter anderem auch dem Plattformbetreiber gemeldet werden. Nutzer:innen sollten außerdem im Familien- und Bekanntenkreis über Erlebtes sprechen. Außerdem sollten sie Anzeige erstatten, wenn sie Opfer eines Betrugs geworden sind.
!4. Deutscher Seniorentag 2-4 April 2025. Unter dem Motto
25.03.2025

Deutschland sicher im Netz auf dem 14. Deutschen Seniorentag

Anlässlich des Tag der älteren Generation am 2. April lädt DsiN-Partner BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. – zum 14. Deutschen Seniorentag vom 2. bis 4. April 2025 nach Mannheim ein. Unter dem Motto „Worauf es ankommt“ stehen mehr als 120 Veranstaltungen im Congress Center Rosengarten auf dem Programm – mit Informationen, Diskussionen und Inspiration rund um ein aktives, gesundes und selbstbestimmtes Älterwerden.  Auch Deutschland sicher im Netz e.V. ist in diesem Jahr mit dabei – und das mit gleich drei Projekten, die älteren Menschen den sicheren und souveränen Umgang mit digitalen Technologien näherbringen: 
  • Digital-Kompass (Halle 1, Stand D13): Mit Lern-Tandems, App-Demos, Selbsttests und Quizformaten bietet der Digital-Kompass praktische Unterstützung für alle, die mehr über digitale Anwendungen lernen möchten.
  • Digitaler Engel (Infomobil vor dem Haupteingang, Stand V02): Unsere Mobilreferent:innen stehen vor Ort für Fragen zur digitalen Sicherheit im Alltag zur Verfügung und bieten hilfreiche Materialien für den Einstieg in die digitale Welt.
  • Digitaler Engel Thüringen (Donnerstagvormittag am Stand D04 – DigitalPakt Alter): Das Team aus Thüringen bringt praxisnahe Tipps für den digitalen Alltag mit – speziell für ältere Menschen in ländlichen Regionen.
Die Projektleitungen und Referent:innen freuen sich darauf, mit Interessierten, Engagierten und Multiplikator:innen ins Gespräch zu kommen. Der persönliche Austausch bietet Gelegenheit, Fragen zu stellen, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam über Wege zur digitalen Teilhabe im Alter zu sprechen. Darüber hinaus haben Besucher:innen die Möglichkeit, vorab individuelle Gesprächstermine zu buchen – sowohl mit den Mitarbeitenden der DsiN-Projekte als auch mit Joachim Schulte, Geschäftsführer von Deutschland sicher im Netz e.V. Vereinbaren Sie hier gerne vorab einen individuellen Gesprächstermin:  Zwei Fachveranstaltungen mit Beteiligung aus unseren Projekten ergänzen den Messeauftritt: 
  • 3. April 2025: Podiumsdiskussion „Gemeinsam digitale Barrieren überwinden – Worauf es ankommt“ mit Projektleiterin Eva Nehse und Referentin Lilli Mehrhof-Groß vom Digital-Kompass. 
  • 4. April 2025: Vortrag „Kompetenter Umgang mit Nachrichten: Wie man Falschinformationen erkennt und Desinformation enttarnt“ mit den Mobilreferent:innen des Digitalen Engels.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Programm findet man unter: www.deutscher-seniorentag.de     

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