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Pressemitteilung

Digitale Bildung für Seniorinnen und Senioren: Verbraucherschutzministerium stärkt Digital-Kompass mit weiteren Standorten

In der Corona-Krise ist die Nachfrage nach digitalen Lernangeboten für ältere Menschen stark gestiegen. Die Standorte des Digital-Kompass sind hierfür wichtige Anlaufstellen. Mit Unterstützung des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz werden nun weitere Standorte aufgebaut.

04.06.2020 – Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) investiert in eine bessere digitale Bildung für ältere Menschen. Die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen und Deutschland sicher im Netz (DsiN) erhalten für das gemeinsame Projekt Digital-Kompass Fördermittel für den Aufbau von 25 zusätzlichen Standorten.

Digitale Hilfestellungen für Senioren

„Unser Ziel ist, dass Seniorinnen und Senioren in allen Lebenslagen aktiv an der Gesellschaft teilhaben können“, so Staatssekretär Prof. Dr. Kastrop. „Der Digital-Kompass vermittelt älteren Menschen digitale Fertigkeiten, damit sie die Chancen der Digitalisierung nutzen können und zugleich vor den Risiken gewappnet sind. Gerade während der Coronavirus-Krise bieten vor allem digitale Kommunikationskanäle vielen älteren Menschen die Möglichkeit, ihre Beziehung zu Familie und Freunden lebendig zu halten. Insgesamt leistet das Projekt mit seinen vielfältigen Informations- und Dialogangeboten einen wichtigen Beitrag für mehr Lebensqualität, Selbstbestimmung und Partizipation im Alter.“

Mit der zusätzlichen Unterstützung soll die kostenlose Beratung für ältere Menschen rund um Internet, Medien, Kommunikation und digitale Alltagshelfer an 100 Standorten deutschlandweit angeboten werden.

Ausbau der Internet-Standorte in ländlichen Gegenden

Die Digital-Kompass Standorte werden in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern betrieben. So gibt es Anlaufstellen in Mehrgenerationenhäusern, Einrichtungen von Wohlfahrtsverbänden, Bibliotheken, Volkshochschulen und bei Seniorencomputerclubs.

„Niemand darf abgehängt werden“, sagt Digital-Kompass Projektleiter Joachim Schulte von Deutschland sicher im Netz. „Mit der neuen Förderung werden wirSeniorinnen und Senioren im ländlichen Raum noch besser unterstützen können.“

„Wir werden auch dafür sorgen, dass die bestehenden Anlaufstellen ihre Angebote trotz der aktuell schwierigen Umstände aufrechterhalten können“, betont Katharina Braun, Projektleiterin bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen.

Organisationen, die Digital-Kompass-Standort werden möchten, wenden sich bitte per E-Mail an info@digital-kompass.de

Sie können die Pressemitteilung hier als PDF herunterladen. 

 

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27.03.2025

Fake Shops, Phishing & Co.: Drei Viertel aller Nutzer:innen haben Angst im Internet

Drei von vier Internetnutzenden (76 %) fürchten sich vor Betrugsmaschen im Netz. Das hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Initiative Sicher Handeln (ISH) in einer aktuellen Umfrage herausgefunden. Besonders groß ist die Angst vor Identitätsdiebstahl. Circa die Hälfte der Befragten (46 %) ist dahingehend besorgt. Es folgen Phishing, Kartenbetrug und die Sorge vor Fake Shops mit jeweils 34 Prozent. Doch woher kommt diese Angst? Rund die Hälfte (45 %) der Befragten begründet ihre Angst damit, dass in den Medien immer wieder über Betrugsfälle berichtet wird. Darüber hinaus misstrauen vier von zehn Internetnutzenden (40 %) den Sicherheitsmaßnahmen von Online-Diensten. Außerdem fürchtet sich jede:r Fünfte (22 %) vor Cyber-Betrug, weil man ihm bereits zum Opfer gefallen ist.

Sicherheit im Netz erreicht neuen Tiefpunkt

  Die Gefahr, Opfer eines Internetbetrugs zu werden, steigt. Das hat auch der Verein Deutschland sicher im Netz e. V. (DsiN) herausgefunden, der neben der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK), der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK), RISK IDENT und Kleinanzeigen zur ISH gehört. Jedes Jahr gibt er einen Sicherheitsindex heraus und untersucht darin die digitale Sicherheitslage von Internetnutzenden in Deutschland. Das Ergebnis wird durch eine Punktzahl zwischen 0 und 100 Punkten abgebildet. Mit 55,7 Punkten hat der Sicherheitsindex 2024 einen neuen Tiefstand erreicht. Das liegt vor allem daran, dass die Zahl der Sicherheitsvorfälle zugenommen hat. Allein Phishing-Vorfälle haben um rund fünf Prozent zugelegt. Die Hälfte der Internetnutzenden (54 %) befürchtet zudem einen Missbrauch ihrer personenbezogenen Daten in sozialen Netzwerken. Beim Identitätsdiebstahl – der Betrugsmasche, die die größte Sorge hervorruft – passiert genau das: Kriminelle nutzen abgefangene Daten wie den Namen, die E-Mail-Adresse oder das Geburtsdatum, um sich damit ein Fake-Profil anzulegen. Die sozialen Netzwerke sind da noch das kleinste Übel. Schlimmer wird es, wenn Betrüger:innen an die Anschrift oder sogar Kreditkarten- oder Kontonummern gelangen, um sich damit ein Nutzerkonto bei Online-Diensten anzulegen und auf fremde Kosten einzukaufen oder Verträge abzuschließen. Die Opfer bekommen das meistens erst mit, wenn es zu spät ist und die Überweisungen verbucht sind, Rechnungen oder Mahnungen eintrudeln.

16 Prozent mehr Phishing-Attacken als im Vorjahr

  Die gängigste Betrugsmasche ist nach wie vor Phishing. 37,5 Millionen Angriffe allein in Deutschland hat das Softwareunternehmen Kaspersky im Spam- und Phishing-Report 2024 gezählt. Das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei der Methode fälschen Kriminelle die E-Mails eigentlich vertrauter Absender und platzieren einen fingierten Link, über den sie die Daten ihrer Opfer abfangen. Phishing gehört laut ISH-Umfrage zu den Top-5 der furchteinflößendsten Betrugsmaschen – genau wie Kartenbetrug und Fake Shops. Beim Kartenbetrug missbrauchen Kriminelle geklaute Daten von Zahlungskarten für Transaktionen. Und Fake Shops sehen zwar täuschend echt aus, doch nach dem Kauf der Ware wird diese ziemlich sicher niemals oder nicht wie gewünscht bei den Käufer:innen ankommen. „Unsere Umfrage zeigt, dass Internetnutzer die Gefahren aus dem Netz zwar mit Sorge betrachten, gleichzeitig aber zu sorglos agieren“, sagt Harald Schmidt von der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention und Sprecher der ISH. Das zeigt sich auch beim Thema Passwortsicherheit: Bei geleakten Klartext-Passwörtern wurde in mehr als der Hälfte der Fälle die Kombination „123456“ (36,5 %) oder „123456789“ (17,5 %) verwendet, wie das Hasso-Plattner-Institut gezählt hat. „Als Initiative appellieren wir deshalb an alle Internetnutzer, ihre Bedenken ernst zu nehmen und ihnen auch Taten folgen zu lassen“, sagt Schmidt.

SHS-Regel für mehr Sicherheit im Netz

  Die ISH hat dafür die SHS-Regel aufgestellt. SHS steht für Stoppen, Hinterfragen und Schützen. Stoppen heißt, sich nicht hetzen zu lassen, bei Auffälligkeiten innezuhalten und das Risiko der geforderten Aktion abzuwägen. Mit Hinterfragen ist gemeint, der verlangten Aktion nicht blind zu vertrauen – was ist üblicherweise zu erwarten? Selbst bei E-Mails vertrauter Partner ist Vorsicht geboten, schließlich muss sie nicht von eben jenem vertrauten Partner stammen. Und Schützen umfasst nicht nur den eigenen, sondern auch den Schutz der anderen Internetnutzer:innen: Wenn eine Aktion verdächtig erscheint, soll sie deshalb unter anderem auch dem Plattformbetreiber gemeldet werden. Nutzer:innen sollten außerdem im Familien- und Bekanntenkreis über Erlebtes sprechen. Außerdem sollten sie Anzeige erstatten, wenn sie Opfer eines Betrugs geworden sind.
!4. Deutscher Seniorentag 2-4 April 2025. Unter dem Motto
25.03.2025

Deutschland sicher im Netz auf dem 14. Deutschen Seniorentag

Anlässlich des Tag der älteren Generation am 2. April lädt DsiN-Partner BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. – zum 14. Deutschen Seniorentag vom 2. bis 4. April 2025 nach Mannheim ein. Unter dem Motto „Worauf es ankommt“ stehen mehr als 80 Veranstaltungen im Congress Center Rosengarten auf dem Programm – mit Informationen, Diskussionen und Inspiration rund um ein aktives, gesundes und selbstbestimmtes Älterwerden.  Auch Deutschland sicher im Netz e.V. ist in diesem Jahr mit dabei – und das mit gleich drei Projekten, die älteren Menschen den sicheren und souveränen Umgang mit digitalen Technologien näherbringen: 
  • Digital-Kompass (Halle 1, Stand D13): Mit Lern-Tandems, App-Demos, Selbsttests und Quizformaten bietet der Digital-Kompass praktische Unterstützung für alle, die mehr über digitale Anwendungen lernen möchten.
  • Digitaler Engel (Infomobil vor dem Haupteingang, Stand V02): Unsere Mobilreferent:innen stehen vor Ort für Fragen zur digitalen Sicherheit im Alltag zur Verfügung und bieten hilfreiche Materialien für den Einstieg in die digitale Welt.
  • Digitaler Engel Thüringen (Donnerstagvormittag am Stand D04 – DigitalPakt Alter): Das Team aus Thüringen bringt praxisnahe Tipps für den digitalen Alltag mit – speziell für ältere Menschen in ländlichen Regionen.
Die Projektleitungen und Referent:innen freuen sich darauf, mit Interessierten, Engagierten und Multiplikator:innen ins Gespräch zu kommen. Der persönliche Austausch bietet Gelegenheit, Fragen zu stellen, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam über Wege zur digitalen Teilhabe im Alter zu sprechen. Darüber hinaus haben Besucher:innen die Möglichkeit, vorab individuelle Gesprächstermine zu buchen – sowohl mit den Mitarbeitenden der DsiN-Projekte als auch mit Joachim Schulte, Geschäftsführer von Deutschland sicher im Netz e.V. Vereinbaren Sie hier gerne vorab einen individuellen Gesprächstermin: 
  • Katharina Kunze, Projektleitung Digitaler Engel – Am Infomobil (vor dem Haupteingang, Stand V02): Zur Terminbuchung  – Am Donnerstagvormittag am Stand DigitalPakt Alter (D04): Zur Terminbuchung 
Zwei Fachveranstaltungen mit Beteiligung aus unseren Projekten ergänzen den Messeauftritt: 
  • 3. April 2025: Podiumsdiskussion „Gemeinsam digitale Barrieren überwinden – Worauf es ankommt“ mit Projektleiterin Eva Nehse und Referentin Lilli Mehrhof-Groß vom Digital-Kompass. 
  • 4. April 2025: Vortrag „Kompetenter Umgang mit Nachrichten: Wie man Falschinformationen erkennt und Desinformation enttarnt“ mit den Mobilreferent:innen des Digitalen Engels.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Programm findet man unter: www.deutscher-seniorentag.de     

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