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Pressemitteilung

DsiN-Jahreskongress 2024: Cyberresilienz für Demokratie und Sicherheit im 21. Jahrhundert

DsiN für Unternehmen DsiN für Verbraucher

Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) hat zum alljährlichen DsiN-Jahreskongress eingeladen, der dieses Jahr unter dem Motto „Cyberresilienz für Demokratie und Sicherheit im 21. Jahrhundert“ stattfand.

Berlin, 27.06.2024 – Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) hat heute zum alljährlichen DsiN-Jahreskongress eingeladen, der dieses Jahr unter dem Motto „Cyberresilienz für Demokratie und Sicherheit im 21. Jahrhundert“ stattfand. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie Digitalkompetenzen in der Gesellschaft gestärkt und stärker verankert werden können, um aktuellen sowie zukünftigen Herausforderungen einer digitalisierten Welt zu begegnen.

Die dringenden Themen Desinformation und Fake News werden durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) gerade im Superwahljahr 2024 noch brisanter. Expert:innen und Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft haben beim Kongress deswegen darüber diskutiert, wie die Verbreitung falscher Informationen eingedämmt und die Demokratie insgesamt gestärkt werden kann. Neben dem Programm wurden Besucher:innen auf den Ausstellungsflächen umfangreiche Einblicke in die Projekte und Initiativen zur Förderung digitaler Kompetenzen von DsiN, seinen Mitgliedern und Partnern geboten.

DsiN-Geschäftsführer Joachim Schulte erklärte am Rande des Kongresses: „Das letzte Jahr hat gezeigt: Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben. Sie erleichtert bereits jetzt den Alltag von vielen Menschen in den verschiedensten Kontexten – sowohl im Beruf als auch in der Freizeit. Gleichzeitig fühlen sich viele durch die Technologie verunsichert. Von KI-gestützten Betrugsversuchen bis zu diffuser Angst vor einem Kontrollverlust gibt es einige Bedenken, die die Leute beschäftigen. Die Förderung von Digitalkompetenzen spielt hier eine wichtige Rolle, um Ängste abzubauen und gegen Gefahren zu wappnen. Mit dem Kongress wollen wir auch dazu beitragen, Wege zu finden, alle Menschen sicher in die digitale Welt von morgen mitzunehmen.“

Offiziell wurde der Jahreskongress von Thomas Tschersich, dem Vorstandsvorsitzenden von Deutschland sicher im Netz e.V., eröffnet. Johann Saathoff, Staatssekretär der Bundesinnenministerin sowie Schirmherrin von DsiN Nancy Faeser, hielt im Anschluss eine Grundsatzrede zum Thema „Informationssicherheit und Verbraucherschutz im digitalen Alltag“. Saathoff betonte in seiner Rede: „Um mehr Bewusstsein für Cybersicherheit zu sorgen und den Verbraucherschutz zu verbessern, brauchen wir das Engagement aller Akteure – auch im außerschulischen Bereich. Dort engagieren sich DsiN-Partner seit Jahren. Deswegen möchte ich alle Unternehmen ermutigen, sich bei Deutschland sicher im Netz e.V. zu engagieren. Wir brauchen die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im Bund, denn Deutschland muss zur Cybernation werden. Ein sicherer digitaler Alltag kann uns nur gemeinsam gelingen. Bleiben Sie weiter wachsam, wirken Sie mit an der Cybernation Deutschland. Ihr Einsatz ist wichtig.“

In einem darauffolgenden ersten Panel sprach unter anderem Claudia Plattner, Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zum Thema „Digitalkompetenz versus Desinformation & Cybercrime – der unterschätzte Faktor?“. Die BSI-Präsidentin hob im Gespräch hervor: „Cybercrime ist einerseits abstrakt, aber andererseits auch absolut persönlich. Wir alle kennen wahrscheinlich jemanden, der schon mal Ziel vom sogenannten Enkeltrick wurde. Unser eigenes Monitoring besagt, dass jeder Zehnte schon mal Opfer von so etwas war. Wir als BSI haben viel damit zu tun, aktiv zu schützen. Es wird jedoch immer jemanden geben, bei dem das Passwort geknackt wird. Deswegen müssen wir die Menschen in die Lage versetzen, mit dem Thema umgehen zu können – denn viele verstehen bereits, dass Cybercrime ein Problem ist. Wir haben viele technologische Möglichkeiten, Informationen und Hilfestellungen, die dabei unterstützen, sich selbst zu helfen. Die Menschen müssen das aber auch wollen.“

Danach begannen drei parallellaufende Gesprächsrunden – die sogenannten gelben, grünen sowie blauen Gesprächssalons. Dort tauschten sich Vertretende von Politik, Wirtschaft und Verwaltung nach einleitenden Inputvorträgen über verschiedene Themen der digitalen Sicherheit aus. Im Gelben Salon wurde nach einem Vortrag von Markus Beckedahl von Netzpolitik.org über Cyberschutz vor und durch Künstliche Intelligenz diskutiert. Der Grüne Salon thematisierte die sichere digitale Teilhabe von Jung bis Alt, mit einem Impuls von Dr. Christiane Rohleder, Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt- & Verbraucherschutz. Im Blauen Salon wurde über Cybersicherheit versus Cybercrime gesprochen. Inputs gaben Andreas Reisen, Referatsleiter Wirtschaft und Gesellschaft im Bundesinnenministerium und Dr. Ole Janssen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Das Abschlusspanel mit Vertreter:innen der Digitalbranche, der Politik und von Deutschland sicher im Netz e.V. und dem Titel „Let’s get started – Cyberresilienz durch nonformale Bildungsförderung“ bündelte dann die Themen des Tages. Die Panelist:innen sprachen zudem über mögliche Lösungsansätze sowie Strategien für mehr Cyberresilienz und sichere digitale Teilhabe.

Bei der anschließenden Abendveranstaltung wurde der Jugendpreis myDigitalWorld 2023/24 zum Fokusthema „Ist das Kunst oder kann das KI“ verliehen. Der Preis würdigt jedes Jahr das Engagement junger Menschen für mehr Sicherheit im Netz. In einer Laudatio sprach Daniela Kluckert, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, ein hohes Lob an alle Teilnehmenden aus. Den ersten Platz belegte eine zehnte Klasse der Friedensburg-Oberschule aus Berlin. Die Schüler:innen konnten mit einem liebevoll gestalteten Erklärvideo überzeugen, welches den Einsatz von KI in der Schule nachvollziehbar und mithilfe von greifbaren Beispielen erläuterte. Platz zwei und drei gingen jeweils an Schüler:innen aus einer achten Klasse der Görlitzer Oberschule Rauschwalde sowie die Arbeitsgemeinschaft IT-Security Girls des Franziskanergymnasiums Kreuzburg aus Großkrotzenburg. Nach der Preisvergabe und einer Gesprächsrunde mit Preisträger:innen und Wettbewerbspaten endete der Jahreskongress mit einem Netzwerkabend.

Am frühen Vormittag wurde bereits der DsiN-Sicherheitsindex 2024 gemeinsam mit dem Bundesverbraucherschutzministerium im Haus der Bundespressekonferenz vorgestellt. Die Verbraucher:innenstudie bietet einen umfassenden Überblick über die aktuelle Sicherheitslage von deutschen Internetnutzer:innen und zeigt auf, welche Maßnahmen erforderlich sind, um die digitale Sicherheit weiter zu verbessern. Der Sicherheitsindex gilt als eine wegweisende Grundlage für die Arbeit des Vereins, die während des DsiN-Jahreskongresses präsentiert werden soll.

Schauen Sie sich die Bildergalerie zum Jahreskongress 2024 an oder lesen Sie unseren aktuellen Artikel über das Event durch.

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27.03.2025

Fake Shops, Phishing & Co.: Drei Viertel aller Nutzer:innen haben Angst im Internet

Drei von vier Internetnutzenden (76 %) fürchten sich vor Betrugsmaschen im Netz. Das hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Initiative Sicher Handeln (ISH) in einer aktuellen Umfrage herausgefunden. Besonders groß ist die Angst vor Identitätsdiebstahl. Circa die Hälfte der Befragten (46 %) ist dahingehend besorgt. Es folgen Phishing, Kartenbetrug und die Sorge vor Fake Shops mit jeweils 34 Prozent. Doch woher kommt diese Angst? Rund die Hälfte (45 %) der Befragten begründet ihre Angst damit, dass in den Medien immer wieder über Betrugsfälle berichtet wird. Darüber hinaus misstrauen vier von zehn Internetnutzenden (40 %) den Sicherheitsmaßnahmen von Online-Diensten. Außerdem fürchtet sich jede:r Fünfte (22 %) vor Cyber-Betrug, weil man ihm bereits zum Opfer gefallen ist.

Sicherheit im Netz erreicht neuen Tiefpunkt

  Die Gefahr, Opfer eines Internetbetrugs zu werden, steigt. Das hat auch der Verein Deutschland sicher im Netz e. V. (DsiN) herausgefunden, der neben der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK), der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK), RISK IDENT und Kleinanzeigen zur ISH gehört. Jedes Jahr gibt er einen Sicherheitsindex heraus und untersucht darin die digitale Sicherheitslage von Internetnutzenden in Deutschland. Das Ergebnis wird durch eine Punktzahl zwischen 0 und 100 Punkten abgebildet. Mit 55,7 Punkten hat der Sicherheitsindex 2024 einen neuen Tiefstand erreicht. Das liegt vor allem daran, dass die Zahl der Sicherheitsvorfälle zugenommen hat. Allein Phishing-Vorfälle haben um rund fünf Prozent zugelegt. Die Hälfte der Internetnutzenden (54 %) befürchtet zudem einen Missbrauch ihrer personenbezogenen Daten in sozialen Netzwerken. Beim Identitätsdiebstahl – der Betrugsmasche, die die größte Sorge hervorruft – passiert genau das: Kriminelle nutzen abgefangene Daten wie den Namen, die E-Mail-Adresse oder das Geburtsdatum, um sich damit ein Fake-Profil anzulegen. Die sozialen Netzwerke sind da noch das kleinste Übel. Schlimmer wird es, wenn Betrüger:innen an die Anschrift oder sogar Kreditkarten- oder Kontonummern gelangen, um sich damit ein Nutzerkonto bei Online-Diensten anzulegen und auf fremde Kosten einzukaufen oder Verträge abzuschließen. Die Opfer bekommen das meistens erst mit, wenn es zu spät ist und die Überweisungen verbucht sind, Rechnungen oder Mahnungen eintrudeln.

16 Prozent mehr Phishing-Attacken als im Vorjahr

  Die gängigste Betrugsmasche ist nach wie vor Phishing. 37,5 Millionen Angriffe allein in Deutschland hat das Softwareunternehmen Kaspersky im Spam- und Phishing-Report 2024 gezählt. Das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei der Methode fälschen Kriminelle die E-Mails eigentlich vertrauter Absender und platzieren einen fingierten Link, über den sie die Daten ihrer Opfer abfangen. Phishing gehört laut ISH-Umfrage zu den Top-5 der furchteinflößendsten Betrugsmaschen – genau wie Kartenbetrug und Fake Shops. Beim Kartenbetrug missbrauchen Kriminelle geklaute Daten von Zahlungskarten für Transaktionen. Und Fake Shops sehen zwar täuschend echt aus, doch nach dem Kauf der Ware wird diese ziemlich sicher niemals oder nicht wie gewünscht bei den Käufer:innen ankommen. „Unsere Umfrage zeigt, dass Internetnutzer die Gefahren aus dem Netz zwar mit Sorge betrachten, gleichzeitig aber zu sorglos agieren“, sagt Harald Schmidt von der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention und Sprecher der ISH. Das zeigt sich auch beim Thema Passwortsicherheit: Bei geleakten Klartext-Passwörtern wurde in mehr als der Hälfte der Fälle die Kombination „123456“ (36,5 %) oder „123456789“ (17,5 %) verwendet, wie das Hasso-Plattner-Institut gezählt hat. „Als Initiative appellieren wir deshalb an alle Internetnutzer, ihre Bedenken ernst zu nehmen und ihnen auch Taten folgen zu lassen“, sagt Schmidt.

SHS-Regel für mehr Sicherheit im Netz

  Die ISH hat dafür die SHS-Regel aufgestellt. SHS steht für Stoppen, Hinterfragen und Schützen. Stoppen heißt, sich nicht hetzen zu lassen, bei Auffälligkeiten innezuhalten und das Risiko der geforderten Aktion abzuwägen. Mit Hinterfragen ist gemeint, der verlangten Aktion nicht blind zu vertrauen – was ist üblicherweise zu erwarten? Selbst bei E-Mails vertrauter Partner ist Vorsicht geboten, schließlich muss sie nicht von eben jenem vertrauten Partner stammen. Und Schützen umfasst nicht nur den eigenen, sondern auch den Schutz der anderen Internetnutzer:innen: Wenn eine Aktion verdächtig erscheint, soll sie deshalb unter anderem auch dem Plattformbetreiber gemeldet werden. Nutzer:innen sollten außerdem im Familien- und Bekanntenkreis über Erlebtes sprechen. Außerdem sollten sie Anzeige erstatten, wenn sie Opfer eines Betrugs geworden sind.
!4. Deutscher Seniorentag 2-4 April 2025. Unter dem Motto
25.03.2025

Deutschland sicher im Netz auf dem 14. Deutschen Seniorentag

Anlässlich des Tag der älteren Generation am 2. April lädt DsiN-Partner BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. – zum 14. Deutschen Seniorentag vom 2. bis 4. April 2025 nach Mannheim ein. Unter dem Motto „Worauf es ankommt“ stehen mehr als 120 Veranstaltungen im Congress Center Rosengarten auf dem Programm – mit Informationen, Diskussionen und Inspiration rund um ein aktives, gesundes und selbstbestimmtes Älterwerden.  Auch Deutschland sicher im Netz e.V. ist in diesem Jahr mit dabei – und das mit gleich drei Projekten, die älteren Menschen den sicheren und souveränen Umgang mit digitalen Technologien näherbringen: 
  • Digital-Kompass (Halle 1, Stand D13): Mit Lern-Tandems, App-Demos, Selbsttests und Quizformaten bietet der Digital-Kompass praktische Unterstützung für alle, die mehr über digitale Anwendungen lernen möchten.
  • Digitaler Engel (Infomobil vor dem Haupteingang, Stand V02): Unsere Mobilreferent:innen stehen vor Ort für Fragen zur digitalen Sicherheit im Alltag zur Verfügung und bieten hilfreiche Materialien für den Einstieg in die digitale Welt.
  • Digitaler Engel Thüringen (Donnerstagvormittag am Stand D04 – DigitalPakt Alter): Das Team aus Thüringen bringt praxisnahe Tipps für den digitalen Alltag mit – speziell für ältere Menschen in ländlichen Regionen.
Die Projektleitungen und Referent:innen freuen sich darauf, mit Interessierten, Engagierten und Multiplikator:innen ins Gespräch zu kommen. Der persönliche Austausch bietet Gelegenheit, Fragen zu stellen, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam über Wege zur digitalen Teilhabe im Alter zu sprechen. Darüber hinaus haben Besucher:innen die Möglichkeit, vorab individuelle Gesprächstermine zu buchen – sowohl mit den Mitarbeitenden der DsiN-Projekte als auch mit Joachim Schulte, Geschäftsführer von Deutschland sicher im Netz e.V. Vereinbaren Sie hier gerne vorab einen individuellen Gesprächstermin: 
  • Katharina Kunze, Projektleitung Digitaler Engel – Am Infomobil (vor dem Haupteingang, Stand V02): Zur Terminbuchung  – Am Donnerstagvormittag am Stand DigitalPakt Alter (D04): Zur Terminbuchung 
Zwei Fachveranstaltungen mit Beteiligung aus unseren Projekten ergänzen den Messeauftritt: 
  • 3. April 2025: Podiumsdiskussion „Gemeinsam digitale Barrieren überwinden – Worauf es ankommt“ mit Projektleiterin Eva Nehse und Referentin Lilli Mehrhof-Groß vom Digital-Kompass. 
  • 4. April 2025: Vortrag „Kompetenter Umgang mit Nachrichten: Wie man Falschinformationen erkennt und Desinformation enttarnt“ mit den Mobilreferent:innen des Digitalen Engels.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Programm findet man unter: www.deutscher-seniorentag.de     

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