loader image

Pressemitteilung

DsiN-Praxisreport: 42 Prozent im Mittelstand melden IT-Angriffe

DsiN für Unternehmen

Der aktuelle DsiN-Praxisreport zeigt einen anstieg der Cyberangriffe in mittelständischen Unternehmen

die während der Pandemie verstärkt wurden. Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz stellt DsiN die neue Studie zu IT-Sicherheitslage in Mittelstand vor.

17. Mai 2022 – Der aktuelle DsiN-Praxisreport unter Schirmherrschaft des Bundeswirtschaftsministeriums zeigt häufigere Schäden durch Cyberangriffe im Mittelstand. Insbesondere kleinere Unternehmen schützen sich nicht ausreichend vor IT-Risiken. Durch Corona steigt die Digitalisierung, notwendige Schutzmaßnahmen bleiben dahinter zurück.

Der Anteil folgenreicher IT-Angriffe auf mittelständische Unternehmen ist während der Coronapandemie merklich gestiegen. Laut Praxisreport 2022 von Deutschland sicher im Netz (DsiN) führten mehr als dreiviertel aller Angriffe zu spürbaren Auswirkungen (76 Prozent), bei jedem achten Unternehmen wurden sie als erheblich, bei vier Prozent sogar als existenzgefährdend angegeben.

Zugleich hat sich das Bewusstsein für die digitale Verletzbarkeit des eigenen Unternehmens während der Pandemie auf einem hohem Niveau verstetigt (86 Prozent). Fast jedes dritte Unternehmen (32 Prozent) bewertet eine unzureichende Absicherung der IT als grundlegendes Risiko: diese gefährde die eigene Wettbewerbsfähigkeit (21 Prozent) oder die Unternehmensexistenz (11 Prozent).

Jeder Zweite verzichtet auf Schutzvorkehrungen bei Mails 

„Wir beobachten ein steigendes Bewusstsein für Cybersicherheit, doch viele kleine und mittlere Unternehmen sind noch nicht ausreichend vor Cyberrisiken geschützt. Hackerangriffe werden häufig nicht ausreichend erkannt, zu viele Schwachstellen bleiben unbekannt“ erklärte Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, anlässlich der Veröffentlichung der Studienergebnisse.

Besonders auffällig sind die Defizite bei Standardmaßnahmen des Cyberschutzes. So verfügen 64 Prozent der Unternehmen über keine Maßnahmen der Angriffsangriffserkennung, mehr als ein Drittel verzichtet auf IT-Notfallpläne (34 Prozent), 43 Prozent sind nachlässig im Umgang mit Software- und Sicherheitsupdates. Von Schutzvorkehrungen in der E-Mailkommunikation sieht die Hälfte der Unternehmen ab. Ein Viertel aller Unternehmen verzichtet auf jede Förderung von digitalem IT-Sicherheitswissen bei Mitarbeitenden.

Zwar ist der Anteil der Mittelständler, die bei IT-Sicherheit auf externe Experten setzten, mit 27 Prozent erkennbar angestiegen (+ 7 Prozentpunkte). Gerade bei kleineren Unternehmen bleiben Mitarbeitende in Sicherheitsfragen aber auf sich alleine gestellt.

Cloudnutzung überspringt 50 Prozentmarke – Home-Office ohne Vorkehrungen  

Die stagnierenden Schutzvorkehrungen im Mittelstand stehen einer stärkeren Verbreitung von IT in der Coronapandemie gegenüber. So überspringt die Nutzung von Clouds im Mittelstand erstmals die 50-Prozentmarke und liegt nun bei 53 Prozent (+6 Prozentpunkte). “Digitale Lösungen haben verstärkt in den Alltag von kleineren Unternehmen gefunden. Betroffen sind nahezu alle Bereiche der Wertschöpfung – von Bestellung, Dienstleistung und Produktion bis zur Lieferungslogistik und Kundenkommunikation“ erklärt Susanne Diehm aus dem DsiN-Vorstand und Mitglied des SAP Management Teams für Mittel- und Osteuropa.

Zusätzliche Schutzvorkehrungen der mittelständischen Anwender sind auch bei Clouds und Internetplattformen weiterhin eine Ausnahme. Rund 43 Prozent der Cloudnutzer verlassen sich auf vorhandenen Schutzmaßnahmen des Anbieters. Auch die gestiegene Relevanz durch Home-Office, von zu Hause aus auf die Cloud zuzugreifen, führt zu keinen zusätzlichen Vorkehrungen. Nur gut jedes zweite Unternehmen sieht Regelungen für das private Arbeitsumfeld vor (52 Prozent). Hier definieren rund 22 Prozent Verhaltensvorgaben für den Einsatz privater und dienstlicher IT, 30 Prozent sehen eine strikte Trennung dienstlicher und privater IT vor. 48 Prozent treffen für Home-Office keine gesonderten Vorgaben.

Digitale Hilfestellungen und Kompetenznetzwerke ausbauen 

Angesichts der bestehenden Defizite bei IT-Schutzvorkehrungen im Mittelstand hebt Diehm zusätzliche Maßnahmen der Aufklärungsarbeit von DsiN hervor: „Als Reaktion auf die aktuellen Handlungsbedarfe wird DsiN sein Angebot im Rahmen der Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand (TISiM) weiter ausbauen und mit Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums ab Sommer 2022 zusätzliche Angebote speziell für Ausbildungsbetriebe bereitstellen“ so Diehm. Darüber hinaus wird im Rahmen von TISiM ein Aufklärungsfokus auf das sichere „Home-Office“ gelegt.

Über den DsiN-Praxisreport Mittelstand 2022 
Der DsiN-Praxisreport Mittelstand beruht auf einer repräsentativen Erhebung von 1.339 abgeschlossenen Umfragen des DsiN-Sicherheitscheck im Zeitraum von Mai 2020 bis Januar 2022. Der DsiN-Sicherheitscheck wurde auf Basis von SAP HANA Entwicklungs- und Integrationsplattforum erstellt und ist hier abrufbar. Der Praxisreport ist ein DsiN-Handlungsversprechen der SAP Deutschland.  

Über Deutschland sicher im Netz
Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) wurde im Rahmen des Nationalen IT-Gipfel 2006 gegründet, um Menschen im privaten und beruflichen Umfeld sowie kleinere Unternehmen im sicheren und souveränen Umgang mit dem Internet zu unterstützen. Schirmherr des Vereins ist der Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat 

Über TISiM
TISiM – die Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand bietet bedarfsgerechte Hilfestellungen aus einer Hand. Sie bündelt, bereitet praxisnah auf und vermittelt Angebote zum Thema IT-Sicherheit. Darüber hinaus unterstützt sie kleine und mittlere Unternehmen, Handwerksbetriebe, Freiberufler und Selbstständige bei deren Umsetzung.
Weitere Informationen zu TISiM finden Sie unter: https://www.tisim.de/ 

Pressekontakt 

Anna-Leona Bösl
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutschland sicher im Netz e.V.
Albrechtstr. 10c, 10117 Berlin
Telefon: +49 (0) 30 767581-512
E-Mail: presse@sicher-im-netz.de
www.sicher-im-netz.de 

Neueste Artikel

Alle sehen
Symbol eines Pfeils im Kreis.
16.04.2025

BSI empfiehlt Systemupdate von Windows 10 auf Windows 11

Noch immer läuft laut Statcounter auf über 50Prozent aller Desktop-Rechner weltweit Windows 10. Nutzende dieses Betriebssystems sollten dabei insbesondere den 14. Oktober 2025 im Blick behalten – denn ab diesem Datum stellt Microsoft keine kostenlosen Sicherheitsupdates mehr bereit. Über Oktober 2025 hinaus bietet Microsoft zwar einen kostenpflichtigen erweiterten Support an, doch für Privatpersonen und kleinere Unternehmen ist diese Option häufig mit hohen Kosten verbunden und daher nur bedingt attraktiv.  Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt ausdrücklich, Windows 10 nach dem mehr Supportende nicht weiter einzusetzen. Ohne regelmäßige Updates werden Systeme anfällig für Schadsoftware wie Trojaner, Ransomware oder Viren. Angreifer:innen könnten über neu entdeckte und nicht geschlossene Sicherheitslücken auf persönliche oder geschäftliche Daten zugreifen – mit teils schweren Folgen.  SiBa empfiehlt: Steigen Sie so früh wie möglich mit Ihren Geräten auf Windows 11 um, sofern Ihre Hardware die Systemanforderungen erfüllt. Alternativ können auch andere Betriebssysteme wie Linux oder macOS eine sichere und zuverlässige Lösung sein. Handeln Sie rechtzeitig, um Ihre Geräte vor Sicherheitsrisiken zu schützen und möglichen Datenverlust oder Systemausfälle zu vermeiden. Das BSI empfiehlt außerdem vor dem Update eine Datensicherung durchzuführen.   Originalmeldung des BSI      Statistik Statcounter   Wie schütze ich mich?  Microsoft: Windows 11 Installationsassistent  Windows 11-Spezifikationen, -Funktionen und -Computeranforderungen  Von Windows zu Linux umsteigen  Wer kann mir helfen?  Microsoft: Vorbereiten für das Windows 11-Upgrade  Microsoft: Möglichkeiten zum Installieren von Windows 11  FAZ: Windows 10: Rund 32 Millionen Rechner in Deutschland benötigen Update  BSI: Schritt für Schritt zur Datensicherung   
PayPal-Logo
14.04.2025

Betrüger nehmen PayPal-Kunden ins Visier

Aktuell kommt es vermehrt zu betrügerischen Anrufen mit österreichischer Vorwahl (+43), bei denen sich die Anrufer als PayPal-Mitarbeiter ausgeben. Diese Anrufe sind Teil einer Phishing-Masche, die darauf abzielt, persönliche Daten oder Geld von den Angerufenen zu erlangen.

So funktioniert die Betrugsmasche 

Die Anrufe erfolgen häufig automatisiert und informieren über angebliche Unregelmäßigkeiten im PayPal-Konto, wie z. B. eine bevorstehende Abbuchung von 999  Euro. Die Angerufenen werden aufgefordert, eine Taste zu drücken, um die Transaktion zu bestätigen oder zu stornieren. Unabhängig von der gewählten Option wird man mit einem vermeintlichen Mitarbeiter verbunden, der versucht, persönliche Daten wie Zugangsdaten oder Zahlungsinformationen zu erlangen. In einigen Fällen wird auch zur Installation von Fernwartungssoftware aufgefordert oder es werden Zahlungen während des Gesprächs ausgelöst.  

Empfehlungen zum Schutz 

  • Nicht reagieren: Legen Sie sofort auf, wenn Sie einen solchen Anruf erhalten.  
  • Keine Tasten drücken: Vermeiden Sie es, während des Anrufs irgendwelche Tasten zu drücken. 
  • Keine persönlichen Daten preisgeben: Geben Sie keine Zugangsdaten, Passwörter oder andere persönliche Informationen am Telefon weiter.  
  • Nummer blockieren: Sperren Sie die betreffende Rufnummer auf Ihrem Telefon. 
  • Meldung erstatten: Melden Sie den Vorfall bei der Bundesnetzagentur oder der zuständigen Regulierungsbehörde.

Weitere Hinweise 

PayPal betont, dass das Unternehmen Kunden in der Regel nicht telefonisch kontaktiert, insbesondere nicht mit der Aufforderung, Zahlungen zu leisten oder Zugangsdaten preiszugeben. Wenn Sie unsicher sind, ob eine Kontaktaufnahme legitim ist, wenden Sie sich direkt über die offiziellen Kanäle an PayPal oder überprüfen Sie Ihr Konto über die offizielle Website oder App.  

Wir empfehlen: Bleiben Sie wachsam und informieren Sie auch Ihr Umfeld über diese Betrugsmasche, um weitere Opfer zu verhindern.


Originalmeldung von mimika.org

Wie kann ich mich schützen?

Phishing: Checkliste für den Ernstfall | Digital-Kompass

Phishing - sicher shoppen - DSIN

Wer kann mir helfen?

Betrug oder unbefugten Zugriff melden | PayPal DE

Bundesnetzagentur - Ärger mit Rufnummern

Phishing-Radar | Verbraucherzentrale.de

Kontaktieren Sie uns

Kontaktieren Sie uns für
Ihre Anfrage gerne unter:

(0) 30 767581-500

Presseanfragen richten
Sie bitte an:

(0) 30 767581-514

Postanschrift

Deutschland sicher im Netz e.V.
Albrechtstraße 10c 10117 Berlin