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E-Mail und Messenger sicher nutzen

DsiN für Verbraucher

Menschen tauschen sich im Netz hauptsächlich per E-Mail und Messenger aus. Um dabei sicher zu sein

sind einige Dinge zu beachten.

Ob beruflich oder privat: Das Senden und Empfangen von E-Mails ist für 77 Prozent der Verbraucher:innen nach wie vor der häufigste Internet-Nutzungszweck. Sie ist einfach zu versenden, kostet kein Porto und lässt sich leicht archivieren. Dennoch fühlen sich mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Nutzer:innen verunsichert, wenn es beispielsweise darum geht, E-Mail-Anhänge zu öffnen. Das geht aus dem DsiN-Sicherheitsindex hervor. 
Auch Messenger-Dienste, sogenannte „over-the-top“ (OTT)-Dienste, sind für die digitale Kommunikation äußerst beliebt. Laut einer Studie der Bundesnetzagentur nutzen rund 90 Prozent der 16 bis 54-Jährigen diese Kommunikationsplattformen.

Um sowohl E-Mail- als auch Messenger-Dienste sicher nutzen können, sollten Nutzer:innen aber einige Hinweise berücksichtigen.

E-Mail: Einfach, schnell und sicher?

Eine E-Mail zu schreiben geht schnell und unkompliziert. Damit die Nachricht aber auch sicher versendet wird, gilt es vor allem hinsichtlich Vertraulichkeit, Schadsotware und Phishing achtsam zu sein. 

E-Mails sind als digitale Postkarten zu verstehen. Ohne Verschlüsselung können sie auf dem Weg zum Empfänger theoretisch abgefangen und leicht ausgelesen werden. Des Weiteren nutzen Kriminelle das Kommunikationsmedium für die Verbreitung von Schadsoftware, versteckt in E-Mail-Anhängen oder hinter Links auf kontaminierten Webseiten. Bei Phishing fälschen Cyberkriminelle E-Mails und Webseiten – oft von Banken oder Onlineshops –, um Schadsoftware zu verbreiten oder an wichtige persönliche Daten zu gelangen. Phishing-E-Mails, mithilfe derer Angreifer persönliche Daten erfassen wollen, gehören zu den häufigsten und bekanntesten IT-Sicherheitsvorfällen im Netz. Wie man sie erkennt haben wir in unserem Beitrag Social Engineering und Phishing erkennen zusammengefasst.

DsiN-Tipps: Folgende Grundregeln helfen, sicher via E-Mail zu kommunizieren

  • Nutzen Sie einen sicheren Login: Wählen Sie ein sicheres Passwort und verwenden Sie dieses ausschließlich für Ihr E-Mail-Postfach. Schützen Sie das Postfach wenn möglich mit einem zweiten Faktor.
     
  • Verwenden Sie einen aktuellen Virenschutz: Der häufigste Verbreitungsweg für Schadsoftware ist der E-Mail-Anhang. Zum Schutz vor Viren empfiehlt sich die Instalation eines Virenscanners – und zwar auf allen internetfähigen Geräten wie PC, Smartphone und Tablet.
     
  • Aktivieren Sie einen Spamfilter: Aktivieren Sie den Spam-Schutz Ihres E-Mail-Anbieters. Antworten Sie nie auf Spam-Nachrichten, denn damit teilen Sie dem Absender mit, dass Sie Ihre Adresse nutzen und erreichbar sind.
     
  • Achten Sie auf Absender und Betreffzeile: Seien Sie vorsichtig bei merkwürdigen Nachrichten. Fragen Sie im Zweifel telefonisch oder persönlich nach.
     
  • Öffnen Sie keine unbekannten Anhänge oder Links: Öffnen Sie E-Mail-Anhänge nur, wenn Sie mit der Zusendung gerechnet haben. Überprüfen Sie zuvor, ob angezeigte und tatsächliche Zieladresse übereinstimmen.
     
  • Verschlüsseln Sie Ihre E-Mails: Wählen Sie Anbieter, die Nachrichten sicher verschlüsseln. Bevorzugen Sie eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Messenger: Immer mit Freunden und Familie in Kontakt – aber sicher?

Instant Messages, übersetzt „Sofortnachrichten“, können nahezu in Echtzeit über das Internet versendet und empfangen werden. Der Nachrichtenversand über das Internet ist kostenlos, verbraucht allerdings Datenvolumen. Die Kommunikation über den Messenger ist nicht öffentlich, die Inhalte verschlüsselt und werden nur zwischen Einzelpersonen oder Gruppen ausgetauscht. Neben reinen Textmitteilungen können auch Sprachnachrichten sowie Fotos, Videos und Dokumente versendet werden.
Unabhängig von den Versprechen der Anbieter, wie sie mit Daten umgehen, können Nutzer:innen selbst für mehr Privatsphäre bei der Nutzung von Messengerdiensten sorgen, dazu gehören:

DsiN-Tipps: So sind Messenger sicher

  • Versenden Sie keine personenbezogenen oder sensiblen Daten: Passwörter, Bankdaten, Kreditkarten, Erkrankung oder sonstige persönliche Informationen können auch beim Versand per Messenger in die falschen Hände geraten. Bedenken Sie, dass ein Screenshot ausreicht, um Inhalte aus dem Chat weiterzugeben.
     
  • Blockieren Sie unerwünschte Kontakte: In der Regel können Sie unbekannte oder ungewünschte Kontakte direkt aus dem Chatverlauf oder über die Einstellungen blockieren, um den Erhalt unerwünschter Nachrichten zu unterbinden.
     
  • Deaktivieren Sie Statusmeldungen: Viele Messenger-Dienste zeigen den Status der Nutzenden an („online“, „gelesen“ und „tippt gerade“). Um Ihre Privatsphäre zu schützen können Sie diese Funktion bei vielen Diensten ausschalten.
     
  • Nutzen Sie einen verkürzten Nutzernamen: Anstatt Ihres richtigen, vollständigen Namens können Sie auch ein Pseudonym wählen.  
     
  • Beschränken Sie Informationen für bestimmte Nutzergruppen: Prüfen Sie in den Einstellungen, für wen Ihre Informationen sichtbar sind. Stellen Sie bei Bedarf ein, dass Kontakte und Freunde ihre Profilinformationen sehen können.
     
  • Klicken Sie nur auf vertrauenswürdige Links: Ähnlich wie bei der E-Mail gibt können auch per Messenger Links zu Webseiten mit Schadsoftware enthalten.
     
  • Falschmeldungen und Kettenbriefe und Co.: Immer wieder gibt es auch in Messenger-Diensten Spam, Falschmeldungen und Kettenbriefe. Wie man mit Fake News und Co. richtig umgeht haben wir in unseren DsiN-Tipps: Falschmeldungen erkennen und richtig handeln zusammengestellt.

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27.03.2025

Fake Shops, Phishing & Co.: Drei Viertel aller Nutzer:innen haben Angst im Internet

Drei von vier Internetnutzenden (76 %) fürchten sich vor Betrugsmaschen im Netz. Das hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Initiative Sicher Handeln (ISH) in einer aktuellen Umfrage herausgefunden. Besonders groß ist die Angst vor Identitätsdiebstahl. Circa die Hälfte der Befragten (46 %) ist dahingehend besorgt. Es folgen Phishing, Kartenbetrug und die Sorge vor Fake Shops mit jeweils 34 Prozent. Doch woher kommt diese Angst? Rund die Hälfte (45 %) der Befragten begründet ihre Angst damit, dass in den Medien immer wieder über Betrugsfälle berichtet wird. Darüber hinaus misstrauen vier von zehn Internetnutzenden (40 %) den Sicherheitsmaßnahmen von Online-Diensten. Außerdem fürchtet sich jede:r Fünfte (22 %) vor Cyber-Betrug, weil man ihm bereits zum Opfer gefallen ist.

Sicherheit im Netz erreicht neuen Tiefpunkt

  Die Gefahr, Opfer eines Internetbetrugs zu werden, steigt. Das hat auch der Verein Deutschland sicher im Netz e. V. (DsiN) herausgefunden, der neben der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK), der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK), RISK IDENT und Kleinanzeigen zur ISH gehört. Jedes Jahr gibt er einen Sicherheitsindex heraus und untersucht darin die digitale Sicherheitslage von Internetnutzenden in Deutschland. Das Ergebnis wird durch eine Punktzahl zwischen 0 und 100 Punkten abgebildet. Mit 55,7 Punkten hat der Sicherheitsindex 2024 einen neuen Tiefstand erreicht. Das liegt vor allem daran, dass die Zahl der Sicherheitsvorfälle zugenommen hat. Allein Phishing-Vorfälle haben um rund fünf Prozent zugelegt. Die Hälfte der Internetnutzenden (54 %) befürchtet zudem einen Missbrauch ihrer personenbezogenen Daten in sozialen Netzwerken. Beim Identitätsdiebstahl – der Betrugsmasche, die die größte Sorge hervorruft – passiert genau das: Kriminelle nutzen abgefangene Daten wie den Namen, die E-Mail-Adresse oder das Geburtsdatum, um sich damit ein Fake-Profil anzulegen. Die sozialen Netzwerke sind da noch das kleinste Übel. Schlimmer wird es, wenn Betrüger:innen an die Anschrift oder sogar Kreditkarten- oder Kontonummern gelangen, um sich damit ein Nutzerkonto bei Online-Diensten anzulegen und auf fremde Kosten einzukaufen oder Verträge abzuschließen. Die Opfer bekommen das meistens erst mit, wenn es zu spät ist und die Überweisungen verbucht sind, Rechnungen oder Mahnungen eintrudeln.

16 Prozent mehr Phishing-Attacken als im Vorjahr

  Die gängigste Betrugsmasche ist nach wie vor Phishing. 37,5 Millionen Angriffe allein in Deutschland hat das Softwareunternehmen Kaspersky im Spam- und Phishing-Report 2024 gezählt. Das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei der Methode fälschen Kriminelle die E-Mails eigentlich vertrauter Absender und platzieren einen fingierten Link, über den sie die Daten ihrer Opfer abfangen. Phishing gehört laut ISH-Umfrage zu den Top-5 der furchteinflößendsten Betrugsmaschen – genau wie Kartenbetrug und Fake Shops. Beim Kartenbetrug missbrauchen Kriminelle geklaute Daten von Zahlungskarten für Transaktionen. Und Fake Shops sehen zwar täuschend echt aus, doch nach dem Kauf der Ware wird diese ziemlich sicher niemals oder nicht wie gewünscht bei den Käufer:innen ankommen. „Unsere Umfrage zeigt, dass Internetnutzer die Gefahren aus dem Netz zwar mit Sorge betrachten, gleichzeitig aber zu sorglos agieren“, sagt Harald Schmidt von der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention und Sprecher der ISH. Das zeigt sich auch beim Thema Passwortsicherheit: Bei geleakten Klartext-Passwörtern wurde in mehr als der Hälfte der Fälle die Kombination „123456“ (36,5 %) oder „123456789“ (17,5 %) verwendet, wie das Hasso-Plattner-Institut gezählt hat. „Als Initiative appellieren wir deshalb an alle Internetnutzer, ihre Bedenken ernst zu nehmen und ihnen auch Taten folgen zu lassen“, sagt Schmidt.

SHS-Regel für mehr Sicherheit im Netz

  Die ISH hat dafür die SHS-Regel aufgestellt. SHS steht für Stoppen, Hinterfragen und Schützen. Stoppen heißt, sich nicht hetzen zu lassen, bei Auffälligkeiten innezuhalten und das Risiko der geforderten Aktion abzuwägen. Mit Hinterfragen ist gemeint, der verlangten Aktion nicht blind zu vertrauen – was ist üblicherweise zu erwarten? Selbst bei E-Mails vertrauter Partner ist Vorsicht geboten, schließlich muss sie nicht von eben jenem vertrauten Partner stammen. Und Schützen umfasst nicht nur den eigenen, sondern auch den Schutz der anderen Internetnutzer:innen: Wenn eine Aktion verdächtig erscheint, soll sie deshalb unter anderem auch dem Plattformbetreiber gemeldet werden. Nutzer:innen sollten außerdem im Familien- und Bekanntenkreis über Erlebtes sprechen. Außerdem sollten sie Anzeige erstatten, wenn sie Opfer eines Betrugs geworden sind.
!4. Deutscher Seniorentag 2-4 April 2025. Unter dem Motto
25.03.2025

Deutschland sicher im Netz auf dem 14. Deutschen Seniorentag

Anlässlich des Tag der älteren Generation am 2. April lädt DsiN-Partner BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. – zum 14. Deutschen Seniorentag vom 2. bis 4. April 2025 nach Mannheim ein. Unter dem Motto „Worauf es ankommt“ stehen mehr als 80 Veranstaltungen im Congress Center Rosengarten auf dem Programm – mit Informationen, Diskussionen und Inspiration rund um ein aktives, gesundes und selbstbestimmtes Älterwerden.  Auch Deutschland sicher im Netz e.V. ist in diesem Jahr mit dabei – und das mit gleich drei Projekten, die älteren Menschen den sicheren und souveränen Umgang mit digitalen Technologien näherbringen: 
  • Digital-Kompass (Halle 1, Stand D13): Mit Lern-Tandems, App-Demos, Selbsttests und Quizformaten bietet der Digital-Kompass praktische Unterstützung für alle, die mehr über digitale Anwendungen lernen möchten.
  • Digitaler Engel (Infomobil vor dem Haupteingang, Stand V02): Unsere Mobilreferent:innen stehen vor Ort für Fragen zur digitalen Sicherheit im Alltag zur Verfügung und bieten hilfreiche Materialien für den Einstieg in die digitale Welt.
  • Digitaler Engel Thüringen (Donnerstagvormittag am Stand D04 – DigitalPakt Alter): Das Team aus Thüringen bringt praxisnahe Tipps für den digitalen Alltag mit – speziell für ältere Menschen in ländlichen Regionen.
Die Projektleitungen und Referent:innen freuen sich darauf, mit Interessierten, Engagierten und Multiplikator:innen ins Gespräch zu kommen. Der persönliche Austausch bietet Gelegenheit, Fragen zu stellen, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam über Wege zur digitalen Teilhabe im Alter zu sprechen. Darüber hinaus haben Besucher:innen die Möglichkeit, vorab individuelle Gesprächstermine zu buchen – sowohl mit den Mitarbeitenden der DsiN-Projekte als auch mit Joachim Schulte, Geschäftsführer von Deutschland sicher im Netz e.V. Vereinbaren Sie hier gerne vorab einen individuellen Gesprächstermin: 
  • Katharina Kunze, Projektleitung Digitaler Engel – Am Infomobil (vor dem Haupteingang, Stand V02): Zur Terminbuchung  – Am Donnerstagvormittag am Stand DigitalPakt Alter (D04): Zur Terminbuchung 
Zwei Fachveranstaltungen mit Beteiligung aus unseren Projekten ergänzen den Messeauftritt: 
  • 3. April 2025: Podiumsdiskussion „Gemeinsam digitale Barrieren überwinden – Worauf es ankommt“ mit Projektleiterin Eva Nehse und Referentin Lilli Mehrhof-Groß vom Digital-Kompass. 
  • 4. April 2025: Vortrag „Kompetenter Umgang mit Nachrichten: Wie man Falschinformationen erkennt und Desinformation enttarnt“ mit den Mobilreferent:innen des Digitalen Engels.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Programm findet man unter: www.deutscher-seniorentag.de     

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