Über die NIS2-Richtlinie
Die im Jahr 2024 von der Europäischen Union verabschiedete Network and Information System Directive 2 (deutsch: Richtlinie für Netzwerk- und Informationssicherheit; kurz: NIS2) verschärft die Anforderungen an die Cybersicherheit. Ab 2025 gelten in Deutschland durch das NIS2-Umsetzungsgesetz (NIS2UmsuCG) neue Standards, die Unternehmen verpflichten, ihre digitalen Infrastrukturen besser gegen Cyberangriffe zu schützen und umfassendere Maßnahmen zur Risikominimierung umzusetzen.
Inhalt NIS2 und betroffene Unternehmen
Neben den bisher betroffenen kritischen Infrastrukturen wie Energieversorgung und Gesundheitswesen sind nun auch zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus systemrelevanten Branchen betroffen, wie z.B:
- Transport und Logistik
- Lebensmittelproduktion und -handel
- Öffentliche Verwaltung
- Finanz- und Telekommunikationsdienste
Diese Unternehmen sind verpflichtet, verstärkt auf Risikomanagement, Sicherheitsüberwachung und Berichtspflichten bei Sicherheitsvorfällen zu achten. NIS2 zielt damit darauf ab, die digitale Widerstandsfähigkeit in Europa zu stärken und Unternehmen einheitlich gegen Cyber-Bedrohungen abzusichern.
Konsequenzen bei Nichteinhaltung der NIS2-Richtlinie
Die NIS2-Richtlinie verlangt von Unternehmen nicht nur präventive Sicherheitsmaßnahmen, sondern auch klare Pläne für die Reaktion auf Cyberangriffe. Dazu gehören auch Meldepflichten bei Sicherheitsvorfällen und das Erstellen von IT-Notfallplänen für Krisensituationen. Je nach Einstufung der Unternehmen in „wichtige“ oder „besonders wichtige Einrichtungen“ unterscheiden sich die Sanktionen bei Verstößen.
Für „wichtige Einrichtungen“ können bei Verstößen Geldbußen von bis zu 2 Millionen Euro oder 1,4 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes verhängt werden. „Besonders wichtige Einrichtungen“ – also größere Unternehmen und kritische Infrastrukturen – müssen hingegen sogar mit Strafen von bis zu 10 Millionen Euro oder 2 Prozent des globalen Umsatzes rechnen. Außerdem kann in diesen Einrichtungen in schweren Fällen auch die Geschäftsführung persönlich zur Verantwortung gezogen werden.
Herausforderungen für KMUs: Cybersicherheit und NIS2-Compliance
Die NIS2-Richtlinie stellt viele KMU vor neue Herausforderungen. Im Gegensatz zu Großunternehmen verfügen sie oft nur über begrenzte personelle und finanzielle Ressourcen, um die Anforderungen vollständig zu erfüllen. Die Umsetzung der Richtlinie erfordert jedoch spezialisierte IT-Kompetenzen und einen systematischen Ansatz für Cybersicherheitsmaßnahmen – beides kann im KMU-Sektor knapp sein.
Typische Schwierigkeiten sind:
- Ressourcenmangel: Die Einführung von Risikomanagement- und Sicherheitsüberwachungsprozessen kann zeit- und kostenintensiv sein. Vielen KMUs fehlen die Mittel, um in zusätzliche Technologien oder Fachpersonal zu investieren.
- Fachkräftemangel: Cybersicherheit erfordert spezialisierte Kenntnisse, die auf dem Arbeitsmarkt stark nachgefragt sind. KMU haben oft Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden oder auszubilden.
- Komplexität der Vorschriften: Die Anforderungen der NIS2-Richtlinie sind umfassend und können für KMU ohne spezielle IT-Kenntnisse schwer verständlich und umsetzbar sein.
Hier können Tools, wie der FitNIS2-Navigator dabei helfen, Unternehmen durch den Compliance-Prozess zu führen und gezielte Hilfestellungen vorschlagen.
Der FitNIS2-Navigator: Ein einzigartiges Unterstützungsangebot
Der FitNIS2-Navigator wird speziell entwickelt, um KMU bei der Umsetzung der NIS2-Anforderungen zu unterstützen und ihre Cybersicherheit zu verbessern. Das kostenlose Tool bietet eine leicht verständliche, praxisorientierte Anleitung, die Unternehmen Schritt für Schritt durch den Compliance-Prozess führt. Der Navigator deckt alle wichtigen Phasen ab und hilft so, Unsicherheiten abzubauen und gezielte Maßnahmen umzusetzen.
Die Funktionen des FitNIS2-Navigators umfassen:
- Betroffenheitsprüfung: Das Tool analysiert zunächst, ob und in welchem Umfang Ihr Unternehmen den Vorgaben der NIS2-Richtlinie unterliegt.
- Bestandsaufnahme: Der Navigator überprüft die bestehenden IT-Sicherheitsmaßnahmen und identifiziert mögliche Schwachstellen.
- Handlungsempfehlungen: Auf Basis der Bestandsaufnahme erarbeitet das Tool konkrete Vorschläge zur Schließung der identifizierten Sicherheitslücken. Unternehmen können anschließend aus den Empfehlungen einen maßgeschneiderten Plan erstellen, der sie Schritt für Schritt zur NIS2-Compliance führt.
Damit ist der FitNIS2-Navigator eine wertvolle Unterstützung für KMU, die ihre Cybersicherheitsmaßnahmen effizient und zielgerichtet optimieren wollen, ohne aufwändige Investitionen tätigen zu müssen.
An Arbeitsgruppen beteiligen und Teil des NIS-Netzwerks werden
Sie finden unseren FitNIS2-Navigator spannend und möchten sich im Rahmen einer unserer drei Arbeitsgruppen an der Weiterentwicklung beteiligen? Wir sprechen über die rechtliche Betreuung in der AG Regulierung, schaffen eine Angebotsdatenbank in der AG Angebote und stärken unsere Zielgruppenansprache innerhalb der AG Netzwerk. Alle Arbeitsgruppen befinden sich noch in der Entwicklung und freuen sich weiterhin über Zuwachs! Durch die aktive Teilnahme an unserem Stakeholder-Dialog können KMU wertvolle Einblicke gewinnen, Ideen und Erfahrungen einbringen und von den Erfahrungen der Branchenexpert:innen profitieren.
Zu unserem starken Projektnetzwerk gehören führende Institutionen wie die DIHK, BITKOM, CYBERsicher, Mittelstand-Digital-Zentren, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das Cybersecurity Cluster Bonn, Forschungsinstitute wie Fraunhofer FOKUS und die VdS Schadenverhütung das Projekt und das Sicherheitsnetzwerk München. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
Jetzt mitmachen und Cybersicherheit für KMU stärken
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