Berlin 14.12.2020 – Am Tag nach dem Appell von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Deutschen Bundestag für digitalen Fernunterricht hat das Bildungsprogramm DigiBitS am 10. Dezember einen Online-Aktionstag zum souveränen Umgang mit Hate Speech ausgerichtet. „Angesichts der wachsenden Verbreitung von Fake News und Hate Speech im Zuge der COVID-19 Pandemie stehen Schulen vor zusätzlichen Herausforderungen. Mit unserer Initiative wollen wir Lehrer:innen auch in der aktuellen Situation sensibilisieren und befähigen, mit ihren Schüler:innen den souveränen Umgang mit Hate Speech zu trainieren,“ so DigiBitS-Koordinatorin Dr. Elisabeth Maria Hofmann.
Digitalstaatsministerin Dorothee Bär appellierte zum Auftakt des Aktionstages zu einem respektvollen, demokratischen und friedlichen Zusammenleben im Internet sowie an die Verantwortung jedes Einzelnen: „Es ist erforderlich, dass alle zusammenwirken, Anbieter von sozialen Netzwerken, staatliche Stellen sowie jeder Internetnutzer. Gerade junge Nutzer und Nutzerinnen müssen befähigt werden, sich in der digitalen Welt schadlos zu bewegen,“ so Bär, die auch Schirmherrin der veranstaltenden DigiBitS-Initiative gegen Hate Speech und für Fairness ist.
Gemeinsames Engagement für mehr Fairness im Netz
Im Rahmen der Initiative bietet das Bildungsprogramm DigiBitS von Deutschland sicher im Netz e.V. seit diesem Schuljahr 2020/21 kostenfreie Workshops und Online-Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an. Schulleitungen und Lehrer:innen können sich als Partnerschule für die Teilnahme am DigiBitS-Jahresprogramm bewerben. Unterrichtsmaterialien und Handlungsempfehlungen stehen darüber hinaus im DigiBitS-Materialpool zur Verfügung. Unterstützt wird die Initiative durch das No Hate Speech Movement sowie DsiN-Mitglied Facebook.
Im Rahmen des Online-Aktionstages sprachen Vertreter:innen aus Politik, Schule und Zivilgesellschaft über konkrete Hilfs- und Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte und Schulen. Aus Sicht des Unternehmens Facebook Deutschland erklärte Johannes Baldauf, Facebook setze auf technische und menschliche Lösungen im Kampf gegen Hate Speech: „Schon heute kann unsere KI rund 95 Prozent der Hassrede auf unseren Plattformen automatisiert erkennen. Aber es braucht auch Medien- und Informationskompetenz in breiten Teilen der Gesellschaft. Bei dieser Aufgabe können wir Schulen nicht allein lassen,“ so Baldauf. Sina Laubenstein vom No Hate Speech Movement erklärte: „Hate Speech ist kein neues Phänomen. Beim Umgang mit Sexismus, Rassismus oder Antisemitismus können wir auf wichtige Erfahrungen zurückgreifen. Es ist an der Zeit, diese Erfahrungen in die digitale Welt zu übertragen. Es gibt Strategien, um gegen Hass und Hetze vorzugehen. Der Fokus sollte darin liegen, Betroffene zu unterstützen und Hilfe anzubieten.“
Teilnehmer:innen des Expert:innenpanels waren Birgit Dittmer-Glaubig, Abteilungsleiterin im Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband, Anna-Lena König, Landesschülersprecherin der Gymnasien in Bayern, Margit Stumpp, MdB, und Sina Laubenstein, No Hate Speech Movement. Das Format des Online-Aktionstages soll im nächsten Frühjahr fortgesetzt werden.
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