Mario Germano, der Chef des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz, warnt vor einer wachsenden Gefahr der Radikalisierung über TikTok, die insbesondere Kinder und Jugendliche betrifft. Extremistische Gruppen, wie rechtsradikale und islamistische Akteure, nutzen die Plattform gezielt für ihre Zwecke. Sie greifen dabei auf Funktionen wie Livestreams, Kurzvideos und einen Algorithmus zurück, der eigenständig arbeitet und eine breite Zielgruppe anspricht.
Besonders junge Menschen mit Identitäts- oder Anpassungsproblemen geraten dabei ins Visier. Sie werden häufig zunächst scheinbar unterstützt, bevor sie schrittweise in radikale Denkweisen gedrängt werden. Das geschieht häufig unbemerkt hinter verschlossenen Türen im Kinderzimmer. Eltern, Lehrkräfte und andere Bezugspersonen sollten Kinder frühzeitig aufklären und TikTok gegebenenfalls gemeinsam erkunden. Die Privatsphäre- und Sicherheitseinstellungen sollten dabei sorgfältig überprüft werden. TikTok selbst bietet hierfür den „begleiteten Modus“ an, mit dem Eltern die Nutzung ihrer Kinder kontrollieren können.
Auch im Vorfeld der bevorstehenden Bundestagswahlen besteht für (junge) Erwachsene das Risiko, auf TikTok mit Fake News und Desinformationen konfrontiert zu werden. Sollten Sie auf Falschmeldungen oder problematische Kommentare stoßen, können diese direkt bei der Plattform gemeldet werden. Handelt es sich um strafrechtlich relevante Inhalte, empfiehlt sich eine Meldung an Initiativen wie „REspect!“, um die Verbreitung von Propaganda und Hetze zu stoppen.