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Fr, 27.01.2023 - 11:00

SiBa-News

Nach Störung bei Microsoft: Polizei warnt vor Fake-Anrufen

Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) warnt auf ihrer Website zurzeit vor Kriminellen, die sich am Telefon als Microsoft-Mitarbeiter ausgeben und nach Zugriffen auf private Rechner fragen. Solche Fälle sind nicht neu, haben diese Woche aber zugenommen, da am Mittwoch Microsoft-Dienste wie OneDrive oder Teams aufgrund einer Störung kurzfristig nicht erreichbar waren. Das nutzen die Betrüger nun aus. 

Und so gehen sie vor: Zunächst stellen sie sich als angebliche Angestellte bei Microsoft vor und überrumpeln dann die angerufene Person mit der Nachricht, dass vermeintlich der private PC oder Laptop Fehler aufweise, mit Viren verseucht oder gar gehackt worden sei. Es sei daher dringend notwendig, ein neues Sicherheitszertifikat per Fernwartung zu installieren. Dazu müsse die angerufene Person eine entsprechende Fernwartungssoftware installieren. Ist jene Fernwartungssoftware tatsächlich installiert, haben die Kriminellen leichtes Spiel: Sie dringen in die Rechner ihrer Opfer ein und spähen umgehend sämtliche Daten wie den Zugang zum Online-Banking oder Passwörter aus. Gelingt dies nicht sofort, überreden sie ihre Opfer einen kostenpflichtigen Fernwartungsvertrag online abzuschließen. Im Zuge der Registrierung für den vermeintlichen Vertrag werden gezielt jegliche Daten wie Passwörter, PayPal- oder Kreditkartendaten abgefragt. Gibt man diese Daten ein, laden sie umgehend bei den Kriminellen. Diese verkaufen dann die Daten im Darknet. 

SiBa schließt sich den Ratschlägen der Polizei an: Gewähren Sie auf keinen Fall fremden Personen Zugriffe auf ihren PC per Fernwartungssoftware wie beispielsweise TeamViewer. Solch eine Fernwartung gibt es bei seriösen Internetdiensten im Übrigen auch gar nicht. Stattdessen gibt es beispielsweise bei Microsoft Sicherheitsupdates, die Sie in den Windows-Einstellungen und im Microsoft-Store vornehmen können.  Werden Sie misstrauisch, wenn fremde Personen am Telefon Sie auffordern, sofort und umgehend private Daten zu übermitteln. Insbesondere wenn die Person auf der anderen Seite der Leitung behauptet, das sei alles sehr dringlich, das Konto würde sonst gesperrt werden oder es drohe Gefahr, sollten Sie sich nicht irritieren lassen. Diese Masche, Personen unter Druck zu setzen, ist ein klares Anzeichen für Internetbetrug. Legen Sie einfach auf. Sperren bzw. blockieren Sie die Nummer in ihren Einstellungen am Handy.

Sollten Sie Opfer eines solchen Internetbetrugs geworden sein, informieren Sie Ihre Bank und Bezahldienste wie PayPal. Lassen Sie sich beraten, wie Sie abgebuchtes Geld zurückholen können. Erstatten Sie Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle. 

Übrigens: In der Lernzentrale des DsiN-Digitalführerscheins (kurz: DiFü) erfahren Sie alles Wissenswerte zum Thema Internetbetrug (Scam). Ihr Wissen können Sie beim DiFü auch kostenfrei zertifizieren lassen.

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