Die Sicherheit deutscher Unternehmen vor dem Hintergrund der Industrie 4.0 bedarf einer stärkeren Fokussierung – zunehmend rückt die Kompetenz der Mitarbeiter in den Mittelpunkt.
Laut einer BITKOM – Studie ist nur die Hälfte der deutschen Industrie auf digitale Angriffe vorbereitet. Datendiebstahl, Spionage und Sabotage verursachen jährlich Schäden von mehr als 22 Milliarden Euro. Mit der digitalen Vernetzung in der Industrie 4.0 entstehen so eindeutig neue Angriffsflächen.
Gerade einmal 51 Prozent der deutschen Unternehmen verfügen über einen Notfallplan, um innerhalb kurzer Zeit auf den Abfluss sensibler Daten, digitale Wirtschaftsspionage oder Sabotage reagieren zu können. Ziele eines Notfallmanagements sind unter anderem, im Falle eines Cyberangriffs einen Datenabfluss zu stoppen oder beim Ausfall wichtiger Systeme die Arbeitsfähigkeit des Unternehmens so schnell wie möglich wieder herzustellen. Besonders schlecht vorbereitet auf solche Vorfälle sind kleinere Industrieunternehmen.
Die Umfrage zeigt auch, dass es in vielen Unternehmen Sicherheitsdefizite gibt. Der größte Nachholbedarf besteht aus Sicht des Bitkom beim Personal. Nur ein Viertel (25 Prozent) aller Industriebetriebe bietet seinen Mitarbeitern Schulungen zu Sicherheitsthemen an. Selbst in großen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern sind es nur 30 Prozent.
DsiN hat, um diesem Trend entgegenzuwirken, das Projekt Bottom – Up: Berufsschüler für IT-Sicherheit ins Leben gerufen. Seit dieser Woche können Berufsschullehrer auf dem Onlineportal von Bottom-Up umfassende Lehr- und Lernmaterialien für den Unterrichtseinsatz abrufen. Parallel dazu finden in der aktuellen Erprobungsphase die ersten Kurse an ausgewählten Berufsschulen statt. Die Lerneinheiten sind modular aufgebaut, nehmen Rücksicht auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Ausbildungslehrgänge und können den Schülern mit einer Teilnahmebescheinigung bestätigt werden.
Bottom-Up: Berufsschüler für IT-Sicherheit wird im Rahmen der Initiative IT-Sicherheit in der Wirtschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie mit Bundesmitteln gefördert und von Google unterstützt. Zur "Initiative Wirtschaftsschutz" gehören unter anderem die Verbände BDI und DIHK, das Bundeskriminalamt BKA und der Bundesnachrichtendienst BND sowie der Verfassungsschutz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Herzstück der Initiative ist die Internetplattform www.wirtschaftsschutz.info, auf der Informationen für alle deutschen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden.
Hier geht's zu den Pressemitteilungen von BITKOM zu Digitalen Angriffen auf die Industrie:
https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Haelfte-der-Industrie-is...
https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Industrie-im-Visier-von-...
Hier geht's zur Projekthomepage Bottom-Up: Berufsschüler für IT-Sicherheit: www.dsin-berufsschulen.de