Artikel

Wie Eltern ihre Kinder im Netz schützen können

DsiN für Verbraucher

Die digitale Welt stellt Eltern und Kinder in Sachen Sicherheit im Netz vor viele Herausforderungen. Deutschland sicher im Netz gibt wichtige Hinweise zum Schutz von Kindern im Internet.

Kinder und Jugendliche verbringen durchschnittlich 2,4 Stunden täglich im Netz. Mit steigendem Alter steigt auch die Dauer der Nutzung. Eltern haben dabei eine besondere Verantwortung: Sie sollten gewährleisten, dass ihre Kinder z. B. beim Surfen, Spielen, Chatten oder Lernen im Netz sicher sind. Worauf es zu achten gilt, erklären die DsiN-Tipps für Eltern. 

  • Digitale Aufenthaltsorte kennen und prüfen. Bei den nahezu unendlichen Möglichkeiten, die das Internet bietet, ist es für Eltern wichtig, den Überblick über das Internetverhalten ihrer Kinder zu behalten. Es ist sogar gesetzlicher Teil ihrer Fürsorgeverpflichtung, das Kind vor Gefahren zu schützen. Eltern sollten deshalb wissen, welche Seiten regelmäßig besucht werden und zu welchem Zweck. Was wird dort angeboten? Wer ist noch dort unterwegs? Gibt es fragwürdige Werbeeinblendungen oder Ähnliches? Falls dies der Fall ist, sollten Eltern ggf. mit ihrem Kind darüber sprechen und die entsprechenden Seiten und Angebote in jedem Fall unzugänglich machen.
     
  • Eigene Benutzeroberfläche für Kinder anlegen. Für die Sicherheit der Kinder ist es sinnvoll, für sie eine eigene Benutzeroberfläche auf dem Computer bzw. für Anwendungen auf dem Smartphone anzulegen. In diesem Bereich können Familien ausgewählte Optionen und Programme alters- und bedarfsgerecht anpassen. 
     
  • Altersgerechte Software nutzen. Egal ob Offline- oder Online-Anwendung: Bei Apps, Spielen und anderen Programmen, die Kinder nutzen, sollten Eltern die Altersfreigabeempfehlungen der unabhängigen Selbstkontrolle (USK) im Blick haben und nur altersgerechte Angebote freischalten. 
     
  • App-Downloads beschränken. Auf Kinder üben Apps oft einen besonderen Reiz aus. Um einen unkontrollierten Download von Apps zu verhindern, können Eltern die Apps auch gemeinsam mit ihren Schützlingen herunterladen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Installation von Apps mit einem Pin bei Android bzw. Passwort für iOS oder über externe Applikationen zu sperren und zu verwalten. 
     
  • Filter für Suchmaschinen aktivieren. Bei der Flut an Informationen, die Suchmaschinen ausgeben, ist es wichtig, Kinder vor unsicheren Inhalten zu schützen. Dazu zählen beispielsweise nicht jugendfreie Bilder und Videos. Eltern können deshalb bei gängigen Online-Suchmaschinen verschiedene Filterfunktionen aktivieren. So erhalten Kinder keine anstößigen Ergebnisse. Alternativ gibt es auch speziell kindgerechte Suchmaschinen.  

    Achtung: Die Filter sind nach eigenen Angaben der Betreiber nicht immer 100-prozentig zuverlässig und ersetzen deshalb nicht die grundsätzlich empfohlene Achtsamkeit der Eltern, wenn Kinder online sind.  
     

  • Nutzungsdauer begrenzen. Um ein gesundes Maß für den Aufenthalt im Netz zu gewährleisten, sollten Eltern mit ihren Kindern zusammen Regeln für die Dauer der täglichen Internetnutzung vereinbaren. Im besten Fall geschieht dies auf Vertrauensbasis. Es gibt aber auch für Eltern die Möglichkeit, mit einer App die Internetnutzung des Nachwuchses zu überwachen und zu regulieren. Auch Verlinkungen zwischen dem Smartphone der Eltern und dem der Kinder, welches Erwachsenen Zugriff auf Apps und Co. ihrer Schützlinge über ihr eigenes Smartphone erlaubt, sind möglich.

    Eltern sollten dabei sich dabei stets ihrer Vorbildfunktion bewusst sein und selbst auf ihre Nutzungsdauer, vor allem in Gegenwart des Kindes, achten. 
     

  • Über Persönlichkeitsrechte und Datenschutz aufklären. Vermitteln Sie ihrem Kind, wie sensibel persönliche Daten im Internet zu behandeln sind. Das Posten von persönlichen Daten wie privaten Fotos, vollständigem Namen, Adresse usw. kann immer ein Sicherheitsrisiko für Ihr Kind bedeuten.  
    Auch hier gilt es für Eltern, als Vorbild aufzutreten und sorgsam mit persönlichen Daten im Netz umzugehen.
     
  • Offen über Gefahren sprechen. Es ist wichtig, in der Familie offen über Bedenken und mögliche Gefahren im Netz zu sprechen. Sei es eine bestimmte Webseite oder generelle Informationen zum Datenschutz – das Wissen und eine besondere Sensibilität für Risiken im Netz sind eine grundlegende Voraussetzung für die sichere Internetnutzung des Kindes. 

DsiN-Link-Tipps: 

DigiBitS-Checkliste zu Kindersicherheit im Netz 

DigiBitS-Checkliste zum Thema Cybermobbing  

Die Suchmaschine fragfinn.de ist speziell für Kinder geeignet. 

Die USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) bewertet Online-Anwendungen unabhängig und gibt Hinweise für Familien

Die Initiative Schau Hin! gibt Hinweise zur Sicherheit Ihrer Kinder im Internet

Neueste Artikel

Alle sehen
22.02.2025

In eigener Sache: Die neue SiBa-App

Seit 2015 informiert das DsiN-Sicherheitsbarometer regelmäßig über aktuelle Gefahren im Netz. Mit mehr als 120.000 Downloads ist es für viele Menschen ein wichtiges Werkzeug zur Stärkung des digitalen Selbstschutzes geworden. 10 Jahre nach dem Start des Angebots wird es nun Zeit für eine Aktualisierung der App: Nicht nur ist die Code-Basis inzwischen in die Jahre gekommen, auch die Nutzerführung, Gestaltung und Funktionalität waren nicht mehr zeitgemäß. Wir freuen uns deshalb, kommende Woche eine komplett überholte Version der SiBa-App zu veröffentlichen! Diese Neuauflage bietet Ihnen alle Funktionen, die Sie bislang von der SiBa gewohnt waren - und ein paar neue: Sie können nun wichtige Meldungen als Lesezeichen speichern und bei einem Vorfall direkt in der App suchen, ob es gegebenenfalls bereits eine Meldung dazu gibt. Darüber hinaus können Sie sich direkt in der App über bevorstehende Veranstaltungen von Deutschland sicher im Netz informieren. Ein besonderer Dank geht an die Unterstützer des Angebots. Ohne die DsiN-Mitglieder Kleinanzeigen und dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband wäre diese Neuauflage nicht möglich. Darüber hinaus bedanken wir uns bei unserem Schirmherrn, dem Bundesministerium des Innern und für Heimat, sowie dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und dem Bundeskriminalamt für die langjährige Zusammenarbeit. Wir hoffen, die neue App gefällt Ihnen - wir freuen uns auf positive Bewertungen in den App Stores sowie Feedback unter siba@sicher-im-netz.de.
22.02.2025

Betrugsmasche auf Kleinanzeigen: Vorsicht bei „Sicher bezahlen“

Onlinehandel und Secondhandportale boomen und werden immer gefragter. Täglich laufen Unmengen an Transaktionen und Anzeigen bei Kleinanzeigen zusammen und meistens verlaufen diese auch ohne weitere Probleme. Gerade diese Popularität zieht auch Betrüger an. Eine neue Betrugsmasche, zielt auf die vor einigen Jahren eingeführte Funktion „Sicher bezahlen“ ab. Diese Funktion sollte die Abläufe und Zahlungen auf Kleinanzeigen eigentlich sicherer machen, jedoch greifen die Betrüger genau dort an. Dabei werden Käufern und Verkäufern täuschend echte E-Mails im Namen von Kleinanzeigen zugesandt, in der sie den Bezahlvorgang per Mail bestätigen und einen speziellen Link anklicken müssen. Wird der Link angeklickt, werden die Betroffenen auf eine nachgebaute Kleinanzeigen Webseite weitergeleitet. Dort werden sie aufgefordert, ihre Bank-, bzw. Kreditkartendaten einzugeben. Die Betrüger nutzen diese Daten und richten teils sehr großen Schaden an. Wichtig zu wissen: die Zahlungsabläufe dieser Methode laufen immer innerhalb des Kleinanzeigenportals über einen Kooperationspartner von Kleinanzeigen – niemals läuft diese Methode außerhalb ab. Ignorieren Sie deshalb alle Links, E-Mails oder SMS, die den Bezahlvorgang betreffen.

Wer kann mir helfen?

Kontaktieren Sie uns

Kontaktieren Sie uns für
Ihre Anfrage gerne unter:

(0) 30 767581-500

Presseanfragen richten
Sie bitte an:

(0) 30 767581-514

Postanschrift

Deutschland sicher im Netz e.V.
Albrechtstraße 10c 10117 Berlin