Die Mozilla Foundation hat diese Woche zahlreiche Artikel zum Datensendeverhalten der Autos von 25 großen Herstellern veröffentlicht. Das Ergebnis: Alle getesteten Autos können persönliche Daten über Sensoren, Kameras, Mikrofone, gekoppelte Mobilelefone und Tablets an die jeweiligen Hersteller senden. Darunter: BMW, VW, Mercedes, Toyota, Tesla, Ford, Renault und Kia. Damit nicht genug: Sämtliche gesammelten persönlichen Daten dürfen die Hersteller an Dienstleister sowie an Werbe- und Marktforschungsunternehmen weitergeben.
Zu den persönlichen Daten gehören vorrangig Standorte, Umgebungsdaten und Fahrtrouten. Aus der Analyse regelmäßiger Aufenthaltsorte ist es möglich, Rückschlüsse auf Beschäftigungsverhältnisse und private Interessen zu schließen. Auch der Versand von Sensordaten ist möglich, beispielsweise der Stresslevel. 13 Hersteller geben in ihren Datenschutzerklärungen an, dass sie befugt sind, "Bilder" und "demografische Daten" zu erfassen, weitere Hersteller dürfen "genetische Daten" und "sexuelle Aktivitäten" speichern, wie auch immer. Auch Playlisten dürfen Autohersteller speichern und somit Rückschlüsse auf Interessen ziehen.
Die Artikel sind im Einkaufsleitfaden "*Datenschutz nicht inbegriffen" erschienen. In dem Online-Portal möchte Mozilla über verschiedene Hersteller und ihr Datensendeverhalten aufklären.
Zahlreiche US-Hersteller verweisen auf ihre Teilnahme an den Consumer Privacy-Protection-Principles. Dabei handelt es sich um US-Regelungen zum Schutz von persönlichen Kundendaten. Hersteller aus Deutschland und Europa verweisen auf die DSGVO. Hier gilt: Wer beim Kauf eines Autos der jeweiligen Datenschutzerklärung zustimmt, der erlaubt dem jeweiligen Hersteller das Senden, die Weitergabe und den Verkauf besagter persönlicher Daten.
SiBa rät daher generell, bei jedem Kauf die Datenschutzerklärung kategorisch zu lesen. Dabei muss sie nicht komplett gelesen werden. Wichtig ist es zu prüfen, welche persönlichen Daten gespeichert und an wen gesendet werden. Macht der Hersteller hier keine oder unkonkrete Angaben oder gibt er gar zu, zu viele persönliche Daten zu speichern und weiterzugeben, liegt es in der Entscheidung jedes Einzelnen, den Kauf zu überdenken und nach einer Alterantive zu suchen.
Weitere Information zum Datenschutz finden Sie im DsiN-Digitalführerschein. Lernen Sie im DiFü Ihre Datenschutzrechte kennen, für mehr Datensparsamkeit.