Berlin, 31.03.2020 – Der Digital-Kompass befähigt bereits seit 2015 ältere Menschen zur sicheren Teilhabe an der Digitalisierung. An über 50 Standorten deutschlandweit werden Wissensvermittler im direkten Dialog für digitale Alltagsfragen in der Seniorenarbeit fit gemacht.
In Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverboten müssten diese Wissensvermittler in Senioreninternetcafés, Seniorenbüros oder Mehrgenerationenhäusern eigentlich vor einem Problem stehen. Die Realität überrascht jedoch mit einer hohen Akzeptanz von digitalen Lösungen.
Bits und Bytes statt Kaffee und Kuchen
Das Leben in den Internetstandorten des Digital-Kompass war vor der Corona-Pandemie von Kaffeeduft, Nähe und viel persönlicher Interaktion geprägt – gemeinsam am Bildschirm oder dem Smartphone. Nun, in Zeiten von sozialer Distanz, verlagert sich vieles in die digitalen Kanäle.
„Ältere Menschen wünschen sich, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben – dies gilt besonders in Zeiten der Isolation“, so Joachim Schulte, Projektleiter des Digital-Kompass beim Verein Deutschland sicher im Netz (DsiN). „Derzeit beobachten wir, dass unsere Online-Veranstaltungen einen starken Zuwachs erhalten: Mittlerweile hängen wir mit bis zu 50 Teilnehmern jenseits des Renteneintritts gleichzeitig in unseren Online Vorträgen, Digitalen Stammtischen und Online Sprechstunden, deshalb werden wir das jetzt noch weiter ausbauen.“
Auch erfahrene Wissensvermittler an den Digital-Kompass Standorten reagieren mit Gelassenheit und Zuversicht auf die aktuelle Lage. „Wir nutzen jetzt alle digitalen Möglichkeiten, die wir in entspannten Zeiten geübt haben. Unser Mittwochstreff erfolgt über Skype und wir nutzen die vielfältigen Angebote des Digital-Kompass. Unsere Teilnehmer haben keine Langeweile und fühlen sich nicht einsam. Das schönste für mich ist, dass wir Ältere den Großteil der Ideen, die der Digital-Kompass heute anbietet, selbst entwickelt haben.“ erläutert Klaus Heidrich, Standort-Koordinator aus Neu Schloen in Mecklenburg-Vorpommern.
Online und doch persönlich: Webinare sind unter Senioren gefragt
„Der Bedarf älterer Menschen an digitaler Teilhabe steigt enorm”, stellt Joachim Schulte fest. “Das spüren wir täglich in unserer Arbeit. Noch vor kurzem war ein Livestreaming, ein Webinar oder eine Videokonferenz für viele Ältere eine technische Spielerei: Heute ist es eine zwingende Voraussetzung, um sich weiterhin fortzubilden und auszutauschen.“
Doch auch offline geht es weiter: Insgesamt plant DsiN zusammen mit den Co-Initiatoren des Digital-Kompass, der BAGSO - Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen und der Verbraucher Initiative mit Förderung des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz deutschlandweit 75 Digital-Kompass-Standorte auszubauen, an denen schon bald wieder der persönliche Austausch bei Schulungen vor Ort stattfinden wird.
Parallel wird im Hause Deutschland sicher im Netz ein digitales Marktplatzformat des Projekts Digitaler Engel getestet. Der Digitale Engel unterstützt normalerweise ältere Menschen alltagsnah und persönlich in ihren Wohnorten. Schon kommende Woche soll das neue Online-Format mit dem Titel „Marktplatz digital“ an den Start gehen.
2. April: Die nächste digitale Chance für Senioren
Als nächsten größeren Termin hat der Digital-Kompass die Konferenz „Alles rund ums Geld“ ins Internet verlegt. Zu den Vortragenden gehören unter anderem Pierre du Bois von ebay Kleinanzeigen, Martin Stein vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband und Dr. David Stachon von Generali Deutschland.
Termin: Donnerstag, 2. April ab 10:00 Uhr
Die Teilnahme ist auch hier sowohl telefonisch als auch über das Internet möglich:
https://dsin.clickmeeting.com/rund-ums-geld
(optional: über Telefon: +49 (157) 3598-9002 | Teilnehmer-PIN 822918553#)
Agenda:
https://www.digital-kompass.de/termine/themenquartal-rund-ums-geld
Sie können die DsiN-Presseinfo „Umzug ins Digitale – Senioren reagieren souverän“ hier als PDF herunterladen.