Angesichts der pandemiebedingten Einschränkungen und der kalten Temperaturen greifen viele Menschen aktuell auf Streaminganbieter zurück, um online Filme oder Serien zu schauen. Laut Verbraucherschützern nutzen Kriminelle diesen Trend zurzeit aus.
Sie generieren Fake-Portale, auf denen sie mit fünftägigen, kostenfreien Test-Abos werben. Um diese zu nutzen sei es notwendig, sich zu registrieren und dabei eine E-Mail-Adresse und eine Telefonnummer anzugeben. Nach der erfolgten Registrierung gibt es aber keine Filme oder Serien zu sehen. Stattdessen erhalten die Anwender eine E-Mail, in der die Kosten für ein angeblich abgeschlossenes Jahresabo in der Höhe von 144, 238 oder 359 Euro in Rechnung gestellt werden. Das Perfide: Während der Registrierung, die auf Pop-Ups durchgeführt wird, erhält man keinen Hinweis auf ein Jahresabo, erst nach der Registrierung sehen die Nutzer den Hinweis auf der Webseite.
Das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz war erstmals Ende 2017 durch Beschwerden auf ein ganzes Netzwerk von dubiosen Videostreaming-Angeboten gestoßen. Die kriminelle Szene konnte aber durch die Warnungen der Verbraucherschützer und die Ermittlungsarbeit der Polizei bislang nicht abgeschaltet werden. "Wir haben in der Marktbeobachtung eine Liste von über 450 bekannten Webadressen recherchiert, hinter denen offenkundig betrügerische Angebote stecken." sagte Sabrina Wagner, Referentin im Team Marktbeobachtung Digitales der Verbraucherzentralen, der dpa.
SiBa rät, jeden Betrugsversuch bei der Polizei anzeigen, damit die Ermittlungsbehörden informiert sind. Generell sollte man beim Bezahlen im Internet auf seriöse Anbieter zurückgreifen. Wenn Sie nicht wissen, ob der Anbieter seriös ist, recherchieren Sie diesen im Netz. Prüfen Sie auch, ob der Anbieter in der Liste des LKAs Niedersachsens über gefälschte Streamingdienste geführt wird.