In einer zunehmend digitaler werdenden Welt, stellt der Zugang zu digitalen Technologien eine grundlegende Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe dar. Doch nicht alle Bürger:innen sind gleichermaßen in der Lage, von dieser Entwicklung zu profitieren. Hierzu diskutierte auf der re:publica Bundesministerin Lisa Paus unter anderem mit Katharina Kunze, Deutschland sicher im Netz e.V. darüber, welche spezifischen Barrieren die digitale Teilhabe älterer Menschen einschränken und welche zusätzlichen Risiken ältere Frauen erfahren. Auch Kathrin Demmler vom Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und Iris Plöger vom Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. nahmen am Gespräch teil.
In dem Panelgespräch zum Thema generationen- und geschlechtergerechte Digitalisierung wurde lebhaft debattiert. Katharina Kunze betonte die Bedeutung von Bildung- und Sensibilisierungsangeboten für ältere Menschen. Sie machte sich für den Ausbau von niedrigschwelligen Angeboten stark, um nötige Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Technologien zu vermitteln. „Vorurteile und geschlechtsspezifische Barrieren müssen dringend bekämpft werden“, so Kunze, „denn der Digital Gender Gap setzt sich auch im Alter fort, wenn Frauen und Mädchen fortwährend im MINT-Bereich unterrepräsentiert bleiben. Auch bei Älteren werden Technikkompetenzen immer noch viel stärker den Männern zugeschrieben.“
Die Diskussionsrunde sprach zudem darüber, wie der digitale Raum barrierefreier gestaltet werden kann, um älteren Menschen den Zugang zu digitalen Angeboten zu erleichtern oder überhaupt erst zu ermöglichen. Mit den nötigen Unterstützungsmaßnahmen können sie genauso von der digitalen Welt profitieren wie jüngere Personen – dabei waren sich alle einig.
Insgesamt wurde deutlich, dass Maßnahmen einer generationen- und geschlechtergerechten Digitalisierung nur durch gemeinsame Anstrengungen von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gestaltet werden können. Es bedarf einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen älterer Menschen und insbesondere älterer Frauen, um eine digitale souveräne Gesellschaft zu schaffen, in der alle Menschen gleichermaßen teilhaben können.