Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt in einer aktuellen Meldung vor einem neuen Trojaner namens „GermanWiper“. Wie Name vermuten lässt, hat er es insbesondere auf deutschsprachige Nutzer abgesehen.
Dabei ist die Schadsoftware besonders perfide: Reguläre Erpressungstrojaner verschlüsseln auf befallenen Geräten wichtige Dateien und fordern von Opfern ein Lösegeld für die Wiederherstellung. GermanWiper erweckt auf den ersten Blick den Eindruck, genau so zu agieren. Tatsächlich hat der Trojaner jedoch die Daten nicht verschlüsselt – sondern unwiderruflich gelöscht. Dementsprechend gibt es keine Hoffnung auf Wiederherstellung, selbst wenn man das Lösegeld bezahlen würde.
Verbreitet wird GermanWiper mit gefälschten Bewerbungsschreiben per E-Mail, unter anderem im Namen von „Lena Kretschmer“. Die E-Mails sehen auf den ersten Blick überzeugend aus und verweisen auf Lebenslauf und Arbeitszeugnisse im Anhang. Im angehängten Zip-Ordner befindet sich jedoch eine präparierte Datei, die GermanWiper aus dem Internet herunterlädt und startet.
Die effektivste Schutzvorkehrung vor Erpressungs-Trojanern sind regelmäßige Daten-Sicherungen, mit denen im Ernstfall verlorene Dateien wieder hergestellt weden können. Denn auch bei „normalen“ Erpressungstrojanern sollte man einer Lösegeldforderung nicht nachkommen. Aktuelle Software (Betriebssystem, Programme) und ein Virenscanner können darüber hinaus helfen, einer Infektion vorzubeugen.
Doch technische Sicherheitsvorkehrungen sind nur eine Seite der Medaille, wichtig ist auch eine persönliche Sensibilisierung: Prüfen Sie externe E-Mails sorgfältig auf Ihre Echtheit, werden Sie stutzig bei ungewöhnlichen Datei-Anhängen und öffnen Sie bei verdächtigen Nachrichten keine Links.