Heute ist der internationale Tag der Pressefreiheit. Dieser würdigt seit 1994 jährlich am 3. Mai den Journalismus und macht auf die Bedeutung freier Berichterstattung für die Existenz von Demokratien aufmerksam. Der Aktionstag wurde von der UNESCO ins Leben gerufen. In Krisenzeiten gewinnt die Presse eine besondere Bedeutung. Sie muss im Dschungel der Ungewissheiten Aufklärung leisten, ohne zu verwirren oder zu irritieren. Vor allem muss sie sich von Desinformationen, von Fake News, von Verschwörungserzählungen, von Gerüchten und Falschbehauptungen, kurzum: von Desinformationen abgrenzen.
Immer wieder werden in Sozialen Netzwerken und Messengern falsche Behauptungen, wirre Gerüchte, fragwürdige Verschwörungserzählungen und tendenziöse Meinungen verbreitet. Ein neues Problem sind Bilder und sogar Videos, die mit der Hilfe vom künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurden. Seit Ende März wird beispielsweise ein Foto von einer vermeintlichen Verhaftung Donald Trumps verbreitet, das nachweislich gefälscht ist. Solche KI-Fotos erkennt man in der Regel an Bildfehlern, beispielsweise an fehlerhaftem Schatten, krummen oder leicht verformten Gliedmaßen oder an skurril wirkenden Hintergründen. Aber auch die Nutzung realer Fotos oder Videos kann zur Irritation in der Bevölkerung beitragen. So wird teilweise veraltetes Bild- und Videomaterial eingesetzt, um manipulative Behauptungen glaubwürdig erscheinen zu lassen, um so gezielt für Verwirrung oder für weitere Anspannungen zu sorgen.
Fake News werden in der Regel über Messenger und Soziale Netzwerke verbreitet. Die Social-Media-Unternehmen sind bestrebt, Desinformationen zu identifizieren und ggf. Accounts zu sperren, insb. wenn sie strafbare Volksverhetzungen oder Verleumdungen enthalten. Leider rutschen doch immer wieder Fake News durch. Teilweise können sie auch nicht gelöscht werden, weil sie sich als Gerücht ("Ich habe gehört, dass ...") oder als suggestive Frage ("Kann es sein, dass ...?") tarnen und so den Nutzungsbedingungen entsprechen.
SiBa rät daher, Vorsicht walten zu lassen:
- Lassen Sie sich nicht verunsichern. Informieren Sie sich auf verschiedenen seriösen Quellen über die Hintergründe der Behauptungen. In den Links finden Sie Faktenchecks seriöser Nachrichtenagenturen, die über Desinformationen berichten und sie korrigieren.
- Prüfen Sie Informationen grundsätzlich nach ihren Quellen und auf Plausibilität. Teilweise steckt hinter einer vermeintlich seriösen Nachricht eine militärische oder politische Agenda.
- Klären Sie offene Fragen: Woher stammt das Foto oder Video? Wer ist der Urheber? Warum verbreitet er oder sie es? Ist es tatsächlich vor Ort aufgenommen worden? Ist es aktuell oder einige Monaten, gar Jahre alt? Enthält das Video oder das Foto Anzeichen einer Bearbeitung oder Verfälschung? Oder einer KI?
- Von wem stammt das Zitat? Hat er oder sie das wirklich so behauptet? Bei wörtlichen Zitaten ist es oftmals hilfreich, den Kontext einer Aussage zu lesen, um sie besser zu verstehen.
- Achten Sie auf die Wortwahl der Nachricht. Handelt es sich um eine sachliche und fundierte Berichterstattung oder werden durch Stil und Inhalt eher Emotionen, gar Hass geschürt? Unterscheiden Sie zwischen gesicherten Fakten, Tatsachen, Informationen, Vermutungen, Mutmaßungen, persönlichen Angriffen und offensichtlichen Falschaussagen.
Mehr über Fake News, Desinformationen und Belästigungen im Netz finden Sie im Digitalführerschein für Lehrkräfte. Beim DiFü können Sie Ihr Wissen sogar zertifizieren lassen. Mehr Tipps gibt es bei DiFü-News und DsiN. Links finden Sie unten.