Im Zeitraum zwischen dem 6. bis 9. Juni wählen Bürger:innen der Europäischen Union (EU) zum zehnten Mal das europäische Parlament, in Deutschland findet die Wahl am 9. Juni statt. Experten warnen davor, dass im Vorfeld der Wahl Organisationen und Drittstaaten mithilfe von Desinformationskampagnen versuchen werden, das Wahlverhalten zu manipulieren, die Legitimität unserer Wahlen anzuzweifeln und das Vertrauen in demokratische Prozesse zu untergraben.
Als "Desinformation" bezeichnet man die gezielte Verbreitung von falschen oder irreführenden Informationen. Genutzt werden dafür im Internet ganz unterschiedliche Kanäle - von Social Media-Konten über Medienplattformen wie YouTube bis hin zu Chatgruppen oder klassischen "Kettenbriefen". Begleitet werden entsprechende Meldungen häufig von manipulierten Medien, wie beispielsweise gefälschten Fotos oder mittels KI erzeugter Audio- und Videodateien, bekannt als Deep Fakes.
Ein aktuelles Beispiel konnte in Frankreich beobachtet werden: Dort wurde nach den Angriffen der Hamas am 7. Oktober letzten Jahres über Nacht auf rund 250 Gebäude in Paris ein blauer Davidstern aufgesprüht, um Erinnerungen an den Holocaust zu wecken und die vermeintlichen Täter aus der muslimischen Gemeinschaft in ein schlechtes Licht zu rücken. Tatsächlich stammen die Sterne aber von russischen Akteuren, die damit sozialen Spannungen auslösen wollten.
SiBA empfiehlt, insbesondere vor Wahlen Informationen kritisch zu hinterfragen und Inhalte nicht unüberlegt weiter zu teilen. Prüfen Sie immer Quellen und Absender der Inhalte und vergleichen Sie möglichst mit anderen, seriösen Quellen. Nutzen Sie darüber hinaus Faktenchecks - es gibt Forschungseinrichtungen und unabhängige Medien, die Meldungen und Behauptungen einer Prüfung unterziehen, um so Falschinformationen aufzudecken oder Informationen richtigzustellen.