Eine aktuelle gemeinsame Recherche des Bayerischen Rundfunks (BR) und netzpolitik.org hat schwerwiegende Sicherheitsrisiken im Umgang mit Standortdaten aufgedeckt. Millionen von Bewegungsprofilen werden im Internet zum Kauf angeboten, darin enthalten auch sensible Orte wie Militärstützpunkte, Geheimdienststandorte und Regierungsgebäude. Expert:innen warnen vor erheblichen Risiken für die nationale Sicherheit.
Der Handel mit Standortdaten erfolgt über spezialisierte Online-Marktplätze. Hier verkaufen Händler aggregierte Daten von Tracking-Firmen, die wiederrum mittels Handy-Apps Daten von Nutzer:innen erhoben haben. BR und netzpolitik.org haben für ihre Recherche rund 3,6 Milliarden Standortdaten angefordert und ausgewertet, die ursprünglich durch Apps für angebliche Werbezwecke gesammelt wurden. Das Ergebnis der Recherche zeigt, dass aufgrund der großen Datenmenge präzise Bewegungsprofile erstellt werden können, die Aufschluss darüber geben, wo eine Person arbeitet, welche Kliniken sie besucht oder ob sie sogar Zugang zu geschützten Militärgeländen oder Nachrichtendienste hat. Expert:innen und Politiker:innen fordern angesichts des unregulierten Handels solcher Daten dringend eine strikte gesetzliche Regulierung.
SiBa empfiehlt, mithilfe des Databroker-Checkers von netzpolitik.org zu prüfen, ob die eigenen Handydaten zum Verkauf angeboten wurden. Netzpolitik.org erklärt ausführlich, wie dieser Check funktioniert.