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Fr, 25.08.2023 - 14:00

SiBa-News

Polizei warnt vor gefälschten Amazon-Anrufen

Das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt in einer aktuellen Pressemitteilung vor Kriminellen, die sich per Bandansage am Telefon als Mitarbeitende des Online-Shops Amazon ausgeben. In der Bandansage kündigen sie an, dass innerhalb der nächsten 24 Stunden eine Abbuchung vom Konto in der Höhe von 850 Euro erfolge. Das müsse geprüft werden. Man solle die "1" für weitere Informationen drücken. So werden die Angerufenen an die Betrüger weitergeleitet. Diese verwickeln die Irritierten dann in Gespräche über vermeintliche Kaufversuche, Fremdzugriffe auf das Amazon-Konto oder über weitere bedrohliche Szenarien. In der Eile folgen viele Opfer den Anweisungen der Kriminellen, geben per Telefon oder auf einer gefälschten Website, die sie per SMS erhalten, ihr Amazon-Passwort, gar ihre Zugangsdaten zum Online-Banking weiter. Besonders perfide:Die Websites sehen den Originalen von Amazon bzw. der Banken und Sparkassen sehr ähnlich, sodass Vertrautheit suggeriert wird. 

Nicht selten werden auch Ausweisbilder verlangt, gar eine Identifikation per Video. Diese werden meist für einen Identitätsdiebstahl missbraucht. Dabei geben sich die Kriminellen als ihre Oper aus, fälschen Ausweise und Pässe.

Einige Betroffene berichten davon, dass die Kriminellen sie aufgefordert haben, Guthabenkarten (Amazon-Gutscheine oder PaySafe-Karten) zu kaufen und die Codes zu übermitteln.

Legt man auf, kann es sein, dass weitere Anrufversuche erfolgen.

Die Gespräche können sehr unterschiedlich sein, die Kriminellen agieren hier mit sehr viel Kreativität und Fantasie. Alle Versuchen haben eins gemeinsam: Gibt man seine Daten weiter, landen sie immer bei den Kriminellen, die sie dann in kriminellen Foren verkaufen oder für weitere Betrügereien missbrauchen.

SiBa rät: Legen Sie auf, wenn vermeintlich "Amazon" bei Ihnen anruft. Und blockieren Sie dann die Telefonnummer. Klicken Sie dazu in Ihr Telefonbuch auf Ihrem Smartphone und wählen Sie die Nummer aus, mit der Sie angerufen wurden. Dann können Sie sie sperren. Sie können davon ausgehen, dass bei jedem vermeintlichen Anruf von Amazon es sich um Betrug handelt. Denn Amazon ruft nicht selbst an. Ausgehende Kommunikation verläuft bei Amazon per E-Mail. Diese kann im "Message Center" nach dem Login bei Amazon.de nachverfolgt werden. Sollten Sie eine E-Mail von Amazon erhalten, können Sie im "Message Center" nachverfolgen, ob sie tatsächlich von Amazon stammt. 

Sollten Sie bereits auf den Trick hereingefallen sein, ändern Sie ihre Zugangsdaten für Amazon. Richten Sie bei der Gelegenheit die Zwei-Faktor-Authentisierung in den Sicherheitseinstellungen des Online-Shops ein. Sie müssen dann bei jedem Login mit dem Passwort den Login per Code, der an Ihr Smartphone oder Tablet gesendet wird, verifizieren. So kriegen sie mit, wenn Kriminelle ihr Passwort nutzen. Sperren Sie Ihre Kreditkarten und Ihr Zugang zum Online-Banking beim Sperr-Notruf 116 116. Informieren Sie Ihre Bank. Sie kann möglicherweise bereits abgebuchtes Geld zurückholen oder digitale Versionen von Kreditkarten (für das kontaktlose Bezahlen per Smartphone), die die Kriminellen für sich eingerichtet haben, wieder löschen und Ihre Zugänge wieder herstellen bzw. neue Karten zusenden. Ändern Sie in Ihrem Online-Banking Ihre Zugangsdaten bei der erneuten Freischaltung.  Nutzen sie nicht wieder die alten Zugangsdaten. Ist das alles erledigt, gehen Sie zur Polizei, um Anzeige zu erstatten. Nehmen Sie dafür Beweise mit. Am besten machen Sie Screenshots. Wie das geht, wie das vor allem rechtssicher funktioniert, dass sie als Beweise zugelassen werden, dazu finden Sie mehr bei DiFü-News.

Und beim DsiN-Digitalführerschein finden Sie in der Lernzentrale mehr über solche Phishing-Versuche.

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