Für Verbraucher
Für Unternehmen
Fr, 26.11.2021 - 09:45

SiBa-News

Black Friday, Cyber Monday & Weihnachten: Vorsicht vor Shopping-Betrug im Netz

Heute, am Freitag, den 26. November, ist Black Friday, kommenden Montag Cyber Monday. An beiden Tagen locken Händler:innen ihre Kund:innen mit umfangreiche Rabatten auf ihre Produkte an. Häufig dehnen sich die lukrativen Angebote auf eine ganze „Black Friday Woche“ aus. Tatsächlich macht der Handel einen großen Teil seines Jahresumsatzes an diesen Tagen, auch weil viele Verbraucher:innen die Chance nutzen, um ihre Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Pandemiebedingt sind es zurzeit die Online-Shops, die auf ihren Webseiten und per E-Mail-Newsletter kräftig für die „Schnäppchenjagd“ werben.

Mit dabei: Betrüger:innen, die den „Run“ auf die Sonderangebote schamlos ausnutzen. Der Verein Deutschland sicher im Netz (DsiN) warnt in seiner aktuellen Pressemitteilung vor Kriminellen, die geschickte Maschen und Tricks anwenden, um Geld oder persönliche Daten zu erbeuten.

Kriminelle Tricks und Manipulationsversuche
Ein großes Problem sind beispielsweise Fake Shops im Netz. In diesen bieten Kriminelle vermeintlich Waren für sehr günstige Preise an. Nach dem Bestellvorgang liefern sie aber nicht. Das Geld zahlen sie auch nicht zurück. Die Anzahl dieser gefälschten Shops steigt im Internet zurzeit rasant an. 11,4 Prozent der Befragten im DsiN-Sicherheitsindex wurden in den vergangenen 12 Monaten beim Einkaufen Opfer von Internetbetrüger:innen.

Ein weiterer Trick sind Phishing-E-Mails, die vorgeben, von bekannten und vertrauswürdigen Online-Shops zu stammen, tatsächlich aber von dubiosen und undurchsichtigen Absendern massenhaft im Umlauf gebracht werden. Mit gezielten psychologischen Tricks wird in den E-Mails versucht, Empfänger:innen zum Klicken auf einen Link zu motivieren. Eingesetzt werden beispielsweise Countdowns, die einen angeblich baldigen Ablauf des Angebots suggerieren. Oder es wird behauptet, man habe bei einem Gewinnspiel Gutscheine oder Rabatte, gar Preise gewonnen. Klickt man die Links, gelangt man auf die Webseite der Kriminellen. Nach der Eingabe von Lieferanschrift, Kreditkartennummer oder E-Mail-Adresse landen diese und weitere persönliche Daten direkt bei den Kriminellen. Diese werden von den Hackern in Datenbanken eingepflegt, in kriminellen Foren verkauft oder für weitere Betrügereien missbraucht, so beispielsweise für den Kredikartenbetrug oder für den Identitätsdiebstahl, bei dem die Kriminellen mit fremden personenbezogen Daten beispielsweise gefälschte Accounts bei Online-Shops oder gar gefälschte Konten bei Banken erstellen.

So können Sie sich schützen
SiBa rät generell, aber besonders jetzt, vorsichtig zu sein. Prüfen Sie, ob der vermeintliche Online-Shop, bei dem Sie einen Artikel kaufen wollen, tatsächlich existiert: Sind die Angebote auch am Black Friday oder am Cyber Monday noch viel zu günstig, fehlt das Impressum oder die Datenschutzerklärung und gibt es negative Erfahrungsberichte im Netz, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Fake-Shop. Sie sollten auch skeptisch werden, wenn zwar behauptet wird, man könne auf Rechnung zahlen, im Bezahlvorgang dann aber tatsächlich nur Vorkasse angeboten wird. Nutzen Sie, wenn möglich, Online-Shops, die tatsächlich eine Bezahlung auf Rechnung, per Nachnahme sowie die Rücknahme von Waren und eine Geld-Zurück-Garantie anbieten. SiBa rät auch dazu, auf Gütesiegel zu achten, die den Shop als vertrauenswürdig einstufen.

Fallen Sie nicht auf Phishing-E-Mails herein. Sie erkennen Phishing-Versuche an der fehlenden persönlichen Anrede, an kryptischen und langen E-Mail-Adressen beim Absender und an einer auffällig hohen Anzahl von Rechtschreib- und Grammatikfehlern.

Sollten Sie von Betrug betroffen sein, informieren Sie die Polizei und erstatten Sie Anzeige.

Nehmen Sie sich generell Zeit beim Online-Shopping, kaufen Sie nicht in Eile ein. Lassen Sie nicht von den Angeboten unter Druck setzen. Recherchieren Sie im Netz bei Anbietern von Preisvergleichen, ob das Angebot tatsächlich günstig ist oder ob es dauerhaft und woanders seit Wochen zum gleichen Preis angeboten wird.

DsiN und BSI bieten Ratgeber für Ihre Sicherheit beim Online-Shopping an
Mehr Tipps für Ihre Sicherheit finden Sie im DsiN-Ratgeber "Online einkaufen und bezahlen – sicher shoppen". SiBa empfielt, diese Broschüre sich herunterzuladen. Darin finden Sie viele Fragen und Antworten für Ihren sicheren Online-Einkauf. Auch das BSI, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik bietet Ihnen mit der Broschüre „Sicher zahlen im E-Commerce“ einen Ratgeber an. Informieren Sie sich in diesem über verschiedene sichere und unsichere Bezahlverfahren.

Kostenfreie DsiN-Informationsveranstaltung am Montag
Zuletzt noch ein Hinweis in eigener Sache: Gemeinsam mit Vertretern von ebay Kleinanzeigen, der Online-Bank N26 und dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V (bevh) informiert Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) am 29.11 im Rahmen einer Gesprächsrunde zum Thema und gibt Verbraucher:innen hilfreiche Tipps, damit sie sicher im Netz einkaufen und bezahlen können.

Weitere Sicherheitshinweise

Betrügerische E-Mails im Namen der Sparkasse
Aktuell verbreiten sich betrügerische E-Mails, die fälschlicherweise im Namen der Sparkasse versendet werden. Diese E-Mails tragen Betreffzeilen wie "Schutz Ihrer persönlichen Informationen [ID: ]" und zielen darauf ab, Empfänger zur Teilnahme an einem vermeintlichen Sicherheitssystem namens S-pushTAN zu verleiten. So heißt das TAN-Verfahren bei der Sparkasse tatsächlich, doch die Links in den E-... Mehr...
Diebstahl von Kreditkartendaten: 76.000 Fake-Shops chinesischer Bande entlarvt
Vorsicht vor täuschend echten Fake-Shops! Über 850.000 Menschen, vor allem aus Westeuropa und den USA, fielen einer chinesischen Bande zum Opfer. Lockmittel waren vermeintlich günstige Designerartikel auf Webseiten. Nach Kreditkartendateneingabe folgte oft nur eine Fehlermeldung – Ware kam nie an oder entpuppte sich als mangelhaft. In Deutschland allein wurden über 100.000 Bestellversuche... Mehr...
Wichtiger Schlag gegen Callcenter-Betrügerring
Beim sogenannten Telefonbetrug geben sich Betrüger als Polizeibeamte, Bankangestellte, Rechtsanwälte oder Notare aus und versuchen so an persönliche Daten oder Geld von Betroffenen zu kommen. Vor kurzem ist Polizeibeamten des baden-württembergischen LKA ein wichtiger Schlag gegen eine Betrügerbande gelungen: Die Polizei stoppte eine geplante Transaktion einer 76-jährigen Frau in Freiburg und... Mehr...
Deutschland sicher im Netz
Jetzt engagieren und Menschen aufklären
Jetzt bei DsiN mitmachen