Berlin / München, 24.10.2019 – Klassenfahrt nach Poing, oder doch lieber Berlin? Wie schnell aus einer Sachdiskussion im Netz Anfeindungen und Beleidigungen werden können, konnten Schülerinnen und Schüler der Münchener Mittelschule an der Simmernstraße für einen Projekttag am eigenen Leib erfahren. Eingeladen hatten dazu das DsiN-Projekt DigiBitS - Digitale Bildung trifft Schule, welches Lernmaterialien zu Digitalthemen für den Fachunterricht bereitstellt, und DsiN-Mitglied Kaspersky.
Das Szenario im Praxis-Workshop zum Thema Cybermobbing unter Leitung des renommierten Online-Reputationsexperten Christian Scherg zeigte auf, dass Cybermobbing aus einer völlig harmlosen Situation heraus seinen Anfang nehmen kann. „Es beginnt oft mit kleinen Sticheleien, die von anderen positiv konnotiert werden und zum Weitermachen aufstacheln“, so der Experte. Auch in unserem Experiment eskalierte die Diskussion um eine fiktive Klassenfahrt geschützt von der Anonymität im Netz bereits nach wenigen Minuten in Beleidigungen und Spams. Auch die Schülerinnen und Schüler selbst waren überrascht, wie schnell das geht.
Rund 40 Prozent der Eltern in Deutschland sorgen sich, dass ihre Kinder Opfer von Mobbing-Angriffen im Netz werden könnten, aber nur jeder Vierte Elternteil hat schon einmal im Internet nach Informationen zum Thema Cybermobbing gesucht, das zeigt eine aktuelle Studie von Kaspersky unter 500 Befragten in Deutschland mit Kindern im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Dabei sind Hänseleien und Ausgrenzung keine Neuheiten auf Schulhöfen. Aber mit dem Internet hat die Thematik eine neue Qualität und Öffentlichkeit bekommen, denn Mobbing hört nicht mehr an den Toren der Schule auf, sondern setzt sich digital in der schulfreien Zeit fort. Eltern und Schulen stehen somit in der Verantwortung, sich mit Cybermobbing auseinanderzusetzen.
„Cybermobbing unter Schülerinnen und Schülern ist nach wie vor ein großes Problem.“ so Nadine Berneis, Bereichsleitung – Junge Verbraucher bei Deutschland sicher im Netz e.V. „Daher ist es besonders wichtig, die Aufklärungsarbeit fortzuführen und über dieses so aktuelle Thema mit Eltern, Lehrkräften und insbesondere den Heranwachsenden selbst zu sprechen, um sie für die schädlichen Konsequenzen zu sensibilisieren.“ Dafür hat DigiBitS gemeinsam mit Kaspersky nun eine Checkliste für zu Hause und die Schule entwickelt, um informiert auf Cybermobbingvorfälle zu reagieren.
Die vorliegende Checkliste Cybermobbing - erkennen, reagieren, vorbeugen bietet kurze, prägnante Antworten auf die folgenden Fragen:
- Was ist Cybermobbing?
- Woran ist Cybermobbing zu erkennen?
- Wie kann man als Außenstehende*r helfen?
- Was sind mögliche rechtliche Maßnahmen?
- Wie sehen Präventionsmaßnahmen aus?
Der Leitfaden „Checkliste: Cybermobbing – erkennen, reagieren, vorbeugen“ wurde von DigiBitS in Kooperation mit dem IT-Sicherheitsexperten Kaspersky erstellt und bildet den Auftakt für weitere Aktionen, durch die Eltern und Kinder fit gegen Mobbing via Internet und Co. gemacht werden