Millionen Menschen in Deutschland nutzen Social Media, um mit der Familie, Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben, sich beruflich zu vernetzen, oder einfach nur, um Eindrücke aus ihrem Alltag zu teilen. Mit 46 Prozent ist nahezu jede:r Zweite in Deutschland in sozialen Netzwerken unterwegs.
Laut einer Studie zum Vertrauen in Medien vertrauen allerdings nur 41 Prozent der Nutzer:innen den Online-Plattformen. Der DsiN-Sicherheitsindex zeigt, dass Soziale Medien in punkto Verunsicherungsgefühl auf Platz drei unter allen abgefragten Online-Aktivitäten liegen. DsiN hat deshalb die wichtigsten Sicherheits-Tipps für den Umgang mit Social Media zusammengefasst.
Persönliche Daten schützen
- Seien Sie sparsam mit persönlichen Angaben: Bei den persönlichen Profilangaben gilt: „weniger ist mehr“. Insbesondere bei privaten Profilen sollten Sie prüfen, welche Informationen Sie z. B. über den Wohnort oder die Familie preisgeben und öffentlich machen. Nutzen Sie wenn möglich zudem ein Pseudonym. Vertrauliche Daten wie Logins oder Bankdaten sollten Sie nie über Soziale Netzwerke teilen.
- Prüfen Sie Freundesanfragen: Es empfiehlt sich grundsätzlich, nur bekannte Kontakte in die Freundes- oder Kontaktliste aufzunehmen. Nehmen Sie Anfragen von Unbekannten nicht sorglos an. Recherchieren Sie bei Zweifeln an der Echtheit eines Profils erst einmal nach, ob es sich tatsächlich um einen Ihnen bekannte Person handelt, bevor Sie die Anfrage annehmen.
- Achten Sie auch auf die Persönlichkeitsrechte anderer: Prüfen Sie sehr genau, ob und wie Sie andere Personen erwähnen. Das gilt für Verlinkungen gleichermaßen wie für Fotos. Holen Sie vor dem Posten von Bildern, auf denen andere Personen zu sehen sind, zunächst deren Einverständnis ein. Falls Sie Bilder von Dritten veröffentlichen, müssen Sie das Urheber- und Lizenzrecht berücksichtigen und ggf. Urheberangaben hinzufügen.
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Schützen Sie Kinder und Jugendliche in sozialen Netzwerken: Der Deutsche Kinderschutzbund empfiehlt, keine Fotos von Kindern in sozialen Netzwerken hochzuladen, um Missbrauch oder Mobbing vorzubeugen. Wenn Jugendliche eigene Konten in sozialen Netzwerken besitzen, sollen Eltern sie dabei kompetent begleiten und ihre Kinder über Risiken und Gefahren aufklären.
Logins sicher machen
- Nutzen Sie starke Passwörter: Wählen Sie stets ein sicheres Passwort und unterschiedliche Zugänge für verschiedene Kanäle sowie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Ein Passwort-Manager hilft bei der Verwaltung.
- Verzichten Sie auf Social Logins: Viele Internetdienste, von Shopping bis hin zu Streaming und Versicherungen, bieten eine vereinfachte Anmeldung über die eigenen Social Media-Profile an. Jedoch werden hierdurch auch Nutzerdaten und -aktivitäten an die jeweilige Social-Media-Plattform übermittelt. Außerdem sinken durch die Mehrfachnutzung der Anmeldedaten die Hürden für Angriffe durch Kriminelle.
Einige Soziale Netzwerke behalten sich außerdem über die Anmeldung zusätzliche Profilberechtigungen vor. So können beispielsweise Inhalte im Namen der eigenen Seite durch die Betreiber veröffentlicht werden. Deshalb gilt: bei der Verwendung von Social Logins unbedingt die Nutzungsbedingungen lesen und ggf. bei fragwürdigen Klauseln „Jetzt nicht“, „Abbrechen“ o. Ä. auswählen.
Einstellungen und Verknüpfungen überprüfen
- Justieren Sie bei Voreinstellungen nach: Viele bekannte Social Media-Plattformen haben in ihren Voreinstellungen keine strengen Vorgaben für Einsehbarkeit und Persönlichkeitsrechte der Profile. Nehmen Sie sich die Zeit und stellen Sie die Hebel entsprechend auf sicherere Modi um.
- Prüfen Sie die Aktivitäten außerhalb des Social Media-Accounts: Bei einigen Sozialen Netzwerken können Sie einsehen, mit welchen Apps oder Webseiten Ihr eigenes Social Media-Profil verknüpft ist und beispielsweise Daten austauscht. Prüfen Sie die entsprechenden Verknüpfungen und entfernen Sie sie, wenn sie nicht gewünscht sind.
- Seien Sie achtsam bei ergänzenden Apps von Drittanbietern: Sogenannte Third-Party-Apps bieten teilweise nützliche Tools. Sie führen z. B. automatische Aktivitäten wie das Folgen oder Liken anderer Profile aus. Falls Sie sich für die Installation einer Drittanbieter-App entscheiden, sollten Sie sich bewusst machen, dass diese auch Zugriff auf Ihre Daten erhält. Dabei sind nicht alle Angebote seriös.
Um den Zugriff solcher Apps auf das persönliche Profil grundsätzlich zu verbieten, auch wenn Sie selbst keine Drittanbieter-App nutzen, können Nutzer:innen die Anwendungen in den Einstellungen zu Apps und Webseiten „aussperren“. Diese Einstellungen sollten Sie regelmäßig prüfen und ggf. neu vornehmen.