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Augen auf bei Corona-Apps: Worauf jetzt zu achten ist

Neue Apps und Angebote im Internet versprechen Hilfestellungen zum Umgang mit Corona – mangelnde Sicherheit und Lücken im Datenschutz öffnen Angreifern jedoch Tür und Tor.
Coronavirus in Deutschland: Eine Frau steht an einem verwaisten Bahnhof und schaut auf ihr Handy. Was bei Corona-Apps bei Datenschutz und ITSicherheit zu beachten ist. ihr Handy
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Daria Nepriakhina, Unsplash

Berlin 24.03.2020 – Digitale Anwendungen und Apps können bei der Bekämpfung des neuartigen Coronavirus Hilfe und Orientierung leisten. Auch Forscher*innen und Softwareentwickler*innen suchen zunehmend nach digitalen Mitteln, um die Corona-Pandemie einzudämmen. In Südkorea etwa nehmen Corona Live-Tracking Apps eine Schlüsselfunktion in der Eindämmung des Virus ein.  Dabei werden die Geodaten nachweislich infizierter Menschen anonymisiert veröffentlicht. Somit wissen andere Nutzer, welche Orte sie meiden sollten. In Deutschland hat das Robert Koch-Institut ein vergleichbares Projekt zur Auswertung von Gesundheits- und Bewegungsdaten angekündigt.  

Die Voraussetzung für den Einsatz entsprechender Technologien sind Datenspenden von Nutzerinnen und Nutzern. Dabei erlauben sie freiwillig den Zugriff auf ihr Bewegungsprofil, das auf dem Smartphone hinterlegt ist und stellen einen anonymisierten Beleg zur Verfügung, wenn sie positiv auf Corona getestet werden.   

Aber auch neue digitale Lösungen sind gefragt: So tüfteln beispielsweise unter dem Hashtag #WirvsVirus seit Freitagabend im Rahmen eines Hackathons unter Schirmherrschaft der Bundesregierung fast 43.000 Teilnehmende deutschlandweit an Soft- und Hardwarelösungen, die bei der Eindämmung von COVID-19 in Deutschland helfen können. Bei einem Hackathon kommen freiwillige Soft- und Hardware-Entwickler*innen und Kreative aus anderen Fachbereichen zusammen, um gemeinsam digitale Lösungsstrategien oder Software zu entwickeln. Das können zum Beispiel Apps zur Früherkennung und Datenauswertung sein, aber auch Hardware-Lösungen wie der Einsatz von 3D-Drucktechnologie zur Produktion von medizinischem Material.  

Doch neben digitalen und technischen Innovationen, bietet die Corona-Krise auch eine erhöhte Angriffsfläche für Falschinformationen und Cyberangriffe. „Digitale Angreifer nutzen aktuelle Ängste und Verunsicherung bei Verbrauchern aus”, so DsiN-Geschäftsführer Dr. Michael Littger. „Gerade für besorgte Nutzer gilt: Augen auf bei angeblichen Schnäppchen und Hilfestellungen im Internet. Viele Angebote, die jetzt schnell auf den Markt kommen, halten Sicherheitsanforderungen nicht stand oder haben Lücken beim Datenschutz.” Doch woran können Verbraucher*innen seriöse Angebote erkennen? Und was ist bei der Installation und Sicherheitseinstellungen zu beachten?  

Gefahr Schadsoftware: Was Sie bei Corona-Apps beachten sollten 

Schon jetzt gibt es einige Apps, die Verbraucherinnen und Verbraucher über das Coronavirus informieren. Dabei ist grundsätzlich jedoch Vorsicht geboten. Trolle, Hacker und Cyberkriminelle nutzen schon jetzt den hohen Informationsbedarf und die Verunsicherung angesichts der aktuellen Lage, um Falschmeldungen und Schadsoftware in Umlauf zu bringen.  

Besonders in Krisenzeiten ist es wichtig, amtliche Meldungen so schnell wie möglich zu erhalten. Sichere und vertrauenswürdige Quellen hierfür sind besonders die Warn-App NINA, die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, sowie die App Katwarn des Fraunhofer-Institut FOKUS.  

DsiN-Tipps für den Umgang mit neuen Corona-Apps: 

  • Nutzen Sie nur seriöse Bezugsquellen: Beziehen Sie Hilfsangebote über geprüfte Internetseiten oder über verifizierte Portale mit Schutzsiegeln. Nutzen Sie für mobile Geräte die offiziellen App-Stores. 
  • Werden Sie skeptisch bei vermeintlichen Exklusivmeldungen: Wenn eine App oder Anwendung exklusive Informationen zum Coronavirus verspricht, sollten Sie achtsam werden: Stammen die Nachrichten aus öffentlichen Quellen oder von offiziellen Zahlen?  
  • Nutzen Sie Anti-Viren-Programme: Die Gefahr durch Schadsoftware auf mobilen Geräten steigt durch ungeprüfte Corona-Apps. Eine Vielzahl von Antiviren-Apps und Schutzprogrammen können die Sicherheit Ihrer Geräte erhöhen.  
  • Führen Sie regelmäßig Sicherheitsupdates durch: Um Ihre mobilen Geräte vor aktuellen Risiken zu schützen, sollten zudem alle verfügbaren Updates zugelassen und durchgeführt werden.   

Datenschutz und Sicherheit bei der App-Nutzung  

Mit der Verwendung einer App erlauben Sie häufig den Zugriff auf ihre digitalen Daten. Grundsätzlich sollten Sie folgende Sicherheitsaspekte beim Installieren neuer Apps beachten:  

  • Gewähren Sie nur notwendige Zugriffsrechte: Achten Sie auf die Rechte, die Apps bei der Installation einfordern. Lehnen Sie Zugriffsrechte ab, die nicht für die Funktionalität der App erforderlich sind. Im Zweifel sollten Apps nur dann auf Ihre Daten zugreifen dürfen, während Sie diese auch benutzen.  
  • Achten Sie auf den Datenschutz: Überprüfen Sie die Datenschutzbestimmungen schon beim Installieren der App. Welche Daten werden erhoben und welche Rechte räumen Sie dem Anbieter ein? Prüfen Sie gegebenenfalls mögliche Alternativen. 
  • Prüfen Sie übermäßige Datennutzung: Viele Software-Hersteller sammeln über die Nutzung ihrer Produkte Daten und Statistiken. Prüfen Sie gezielt, ob eine kommerzielle Nutzung Ihrer persönlichen Daten wie das Bewegungsprofil oder Gesundheitsdaten erfolgt und wägen Sie ihren Nutzen sorgfältig ab.  
  • Achten Sie auf regelmäßige Updates: Stellen Sie sicher, dass der Hersteller regelmäßige Updates anbietet und Sicherheitslücken schließt. Installieren Sie diese stets umgehend und möglichst automatisiert. 

 

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