Das Internationale Rote Kreuz (ICRC) ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. Kriminelle haben persönliche Daten von mehr als 515.000 Personen aus 60 Ländern gestohlen. Geraubt wurden private und höchst sensible Informationen von schutzbedürftigen Personen. So beispielsweise von geflüchteten Menschen und von Vernissten aus Krisen- und Kriegsregionen. Die Täter und ihre Motive sind bisher nicht bekannt. Sie haben die Daten der Betroffenen bisher offenbar auch nicht veröffentlicht.
"Wir sind entsetzt darüber, dass Informationen, die der humanitären Hilfe dienen, das Ziel von Cyberangriffen geworden sind. Dieser Angriff bringt gefährdete und vulnerable Personengruppen in noch größere Gefahr.", so Robert Mardini, der Generaldirektor des ICRC in einer Stellungnahme an die Presse.
Der Vorfall zeigt: Hacker haben es offenbar nicht nur auf große Konzerne oder soziale Netzwerke abgesehen, auch auf NGOs, Verbände und Vereine. Diese sollten daher den Vorfall zum Anlass nehmen, um das Thema IT-Sicherheit auf ihre Agenda setzen, sofern noch nicht geschehen.
SiBa rät generell zu Datensparsamkeit in Organisationen: Erheben und speicheren Sie gemäß der Datenschutzrichtlinien in der EU nur die Mitgliederdaten, die Sie wirklich für Ihre Vereins- oder Verbandsarbeit benötigen. Löschen Sie persönliche Informationen von Mitgliedern, die Ihre Organisation längst verlassen haben und an die Sie keine finanziellen oder rechtlichen Forderungen mehr stellen. Löschen Sie veraltete E-Mails mit privaten Informationen von Interessierten und Mitgliedern. Schützen Sie die persönlichen Daten Ihrer Mitglieder in einer sicheren, passwortgeschützten Datenbank und regeln Sie, welche Personen Zugang zu dieser Datenbank haben dürfen und wer nicht. Mehr Informationen zum Schutz von Mitgliederdaten bietet das Projekt Digitale Nachbarschaft von Deutschland sicher im Netz e.V. an. Mehr dazu in den Links.
Auch für Einzelpersonen gilt: Seien Sie datensparsam im Netz. Umso weniger Sie von sich im Netz preisgeben, umso weniger Daten können Datendiebe missbrauchen. Sichern Sie Ihre Accounts (zum Beispiel den Login in Ihren Online-Shops oder Ihr soziales Netzwerk) nicht nur mit einem sicheren Passwort (bestehend aus Buchstabden, Sondezeichen und Zahlen) ab. Richten Sie zusätzlich die Zwei-Faktor-Authentisierung ein. Prüfen Sie in den Einstellungen in Ihrem Account. ob diese angeboten wird.