01.09.2020 – Die Digitalisierung von Schulen steht zu Beginn des neuen Schuljahres im Fokus der Öffentlichkeit. Zugleich erleben immer mehr Menschen eine Zunahme der Aggressivität von Online-Kommentaren. Eine aktuelle Studie im Auftrag der Universität Leipzig zeigt, dass besonders jüngere Menschen häufiger von Anfeindungen und Hassrede im Netz betroffen sind und Internetkommunikation vielfach aggressiver wahrgenommen wird. Auch lawinenartige Kritik gegen Einzelpersonen oder Unternehmen, sogenannte Shitstorms, gruppenbezogene Anfeindungen und Stigmatisierungen nehmen zu.
Mehr denn je bedarf es daher einer digitalen Aufklärung für eine faire und demokratische Debattenkultur im Netz. Im Rahmen des Jahresprogramms für das beginnende Schuljahr startet das Bildungsprojekt DigiBitS – Digitale Bildung trifft Schule des Vereins Deutschland sicher im Netz (DsiN) mit Unterstützung von Facebook und dem No Hate Speech Movement eine neue Initiative: „Schule gegen Hate Speech – Für mehr Fairness im Netz.”
Digital-Ministerin Dorothee Bär, Schirmherrin der Initiative, appelliert zum Auftakt der DigiBitS-Initiative an Schulen zur Teilnahme am Programm: „Ich setze mich dafür ein, dass Schülerinnen und Schüler digital mündig sind, um vor allem mit Hate Speech in den sozialen Netzwerken souverän umzugehen. Daher freue ich mich besonders auch über die Initiative Schule gegen Hate Speech - Für mehr Fairness im Netz. In den Workshops lernen Schülerinnen und Schüler im Fachunterricht ganz konkret, wie sie eine faire Debattenkultur im Netz mitgestalten. Und Lehrkräfte erhalten in Fortbildungen Materialien und Konzepte, wie sie das Thema kompetent ihren Schülerinnen und Schüler vermitteln. Machen auch Sie mit!”
Aufklärung über Hate Speech – eine gemeinsame Aufgabe
Mit der neuen Initiative bietet DigiBitS ab diesem Schuljahr eigene Fortbildungsformate für Lehrkräfte an, um Schüler:innen gegen Hate Speech im Alltag fit zu machen und faire Gespräche im Netz zu gestalten. Zusätzlich kommen DigiBitS-Trainer:innen direkt zu den Schulen und führen Workshops mit Schulklassen durch. Lehrkräfte lernen hierbei methodische Ansätze für den eigenen Unterricht kennen, Schüler:innen erwerben Kompetenzen, um auf Hass im Netz zu reagieren. Das Training zu fairen Gesprächen trägt so nachhaltig zu einer positiven Debattenkultur im Netz bei.
„Jeder kann dazu beitragen, dass Hate Speech im Netz keine Chance hat,” so Johannes Baldauf, Public Policy Manager bei Facebook Deutschland. “Schulen können dafür Regeln vermitteln und Vorbilder für einen fairen Umgang in sozialen Medien prägen. Neben dem Entfernen von Inhalten und unseren Programmen zur Förderung von Counterspeech, stellt die Prävention eine wichtige Säule zur Bekämpfung von Hate Speech dar. Daher unterstützen wir die Initiative Schule gegen Hate Speech gerne.“
Teilnehmende Schulen erhalten im Rahmen des DigiBitS-Jahresprogramms Zugang zum gesamten Online-Fortbildungsprogramm. Zum Angebot gehören unter anderem ein DigiBitS-Materialkoffer mit Tablet sowie weitere DigiBitS-Unterrichtseinheiten, Checklisten und Tooltipps für den digitalen Unterricht. Alle Angebote sind unter www.digibits.de kostenfrei verfügbar.
Begleitet wird die Initiative außerdem durch das No Hate Speech Movement als Kooperationspartner. „Hate Speech online betrifft nicht nur einige wenige, genauso ist der Umgang damit nicht die Aufgabe einiger weniger: Hass und Menschenfeindlichkeit sind, offline wie online, eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung und haben gesamtgesellschaftliche Konsequenzen,“ betont Projektleiterin Sina Laubenstein. „Wir alle müssen aktiv werden. Aus diesem Grund freue ich mich sehr, dass das Projekt DigiBitS – Digitale Bildung trifft Schule diesen Schwerpunkt setzt und Schüler:innen wie auch Pädagog:innen unterstützt.“
Schulleitungen und Lehrkräfte können sich ab sofort als Partnerschule für die Teilnahme am DigiBitS-Jahresprogramm bewerben und sich an der Aktion „Schule gegen Hate Speech“ beteiligen.