Wie steht es um die Sicherheitslage im Bereich Cybercrime? Das BKA hat nun Stellung genommen. So rücken mobile Endgeräte immer mehr ins Visier von Cyberkriminellen, immer öfter wird gezielt Schadsoftware aufgespielt. Gerade weil viele persönliche Daten auf mobilen Endgeräten abgespeichert sind und Updates seitens der Hersteller zum Schließen von bekannten Sicherheitslücken oftmals auf sich warten lassen.
Cybercrime stellt die Strafverfolgungsbehörden vor große Herausforderungen, kennt keine Landesgrenzen, Mauern oder abgeschlossene Türen: Sie findet dort statt, wo Menschen Computer und Smartphones nutzen. 2015 wurden über 45.000 Cybercrime-Fälle von der Polizei erfasst. Der hieraus entstandene Schaden beläuft sich auf über 40 Millionen Euro. Das Dunkelfeld ist groß: Polizeiliche Statistiken bilden nur einen kleinen Ausschnitt der tatsächlichen Dimension von Cybercrime ab. Die Täter gehen dabei dezentral vor, kommen in kleinen Gruppen online zusammen, begehen Straftaten und trennen sich wieder.
Unter dem Schlagwort „Crime-as-a-service“ bieten die Täter zwischenzeitlich ihr Know-how auch anderen Kriminellen an, quasi Kriminalität auf Bestellung. Personen ohne technische Kenntnisse können auf diese Weise Cybercrimedelikte, wie DDos-Attacken, Datendiebstähle oder Ransomware-Infektionen begehen. Besonders perfide ist die Variante der Krypto-Ransomware. Die Dateien der Opfer werden dabei verschlüsselt, der Rechner ist nicht mehr nutzbar und ein Countdown auf dem Computerbildschirm zeigt an, wann Dateien – beispielsweise Fotos und Musik – gelöscht werden, sollte das Opfer kein Lösegeld zahlen.
Auf den digitalen Schwarzmärkten (Underground Economy) werden aber nicht nur kriminelle Dienstleistungen angeboten. Aufgrund der Anonymisierungsmöglichkeiten und der Zugangsmöglichkeiten mit ausschließlich spezieller Software, sind diese Online-Marktplätze bei Kriminellen immer beliebter. Neben Rauschgift und Falschgeld werden auch gestohlene Kreditkartendaten oder Waffen gehandelt und verkauft.
"Bei der Bekämpfung der Cybercrime kombinieren wir Ermittlungsansätze der digitalen und der analogen Welt", so BKA-Präsident Münch. "Für eine effektive Bekämpfung der Cybercrime ist es wichtig, dass jede Straftat angezeigt wird."
Das BKA arbeitet im Projekt Sicherheitsbarometer eng mit dem DsiN zusammen. Das Barometer differenziert die Gesamtgefahrenlage nach der Ampelkennzeichnung "grün", "gelb" und "rot" und sendet Ihnen Gefahrenmeldungen direkt auf Ihr Smartphone. Zum Download der SiBa-App geht es hier.
Link zur zitierten Pressemitteilung: http://www.bka.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Presse2016/160727__Veroef...
Link zum ausführlichen Bericht: http://www.bka.de/nn_233148/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Jahres...