Das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt zurzeit in Ihrem Ratgeber vor gefälschten E-Mails, die Kriminelle im Namen von Apple versenden. In den Mails behaupten sie, der iCloud-Speicher sei voll, er könne gratis oder für einen geringen Preis erweitert werden. Die iCloud ist der Speicher, den Apple als Online-Dienst zur Verfügung stellt. Dieser ist auf 5 GB begrenzt, für E-Mails, Dokumente, Fotos oder Videos. Insbesondere in Urlaubszeiten sind kostenpflichtige Speichererweiterungen begehrt. Das nutzen Betrüger nun aus und locken mit 50 GB oder mehr Speicher. Die Mails sehen hinsichtlich Sprache und Design den Mails von Apple sehr ähnlich, was es schwierig macht, sie von echten Mails von Apple zu unterscheiden.
Alle Mails enthalten Links zu Websites, die denen von Apple sehr ähnlich aussehen. Gibt man dort seine Daten an, landen sie bei den Kriminellen. So die Passwörter zur Apple-ID, über die Kriminelle Zugang zu Ihren E-Mails erhalten. So aber auch zu Ihren Kreditkartendaten.
Neben einer Speichererweiterung locken die Kriminellen im Übrigen auch mit Gewinnspielen und Aktionen, u.a. mit Geschenkkarten.
Aber nicht nur Apple haben die Kriminellen im Visier. Auch im Namen von Google versenden die Betrüger massenhaft Mails. Hier versprechen Sie mehr Speicherplatz bei Google Drive. und gehen genauso so vor wie bei Apple.
SiBa rät wie bei allen Phishing-Versuchen, so der Fachbegriff, zu mehr Vorsicht. Prüfen Sie die Absender der Mails. In der Regel stammen sie nicht von Apple oder Google. Deren E-Mail-Adressen wirken eher kryptisch und fernab beider Unternehmen. Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie genötigt werden, auf Links oder gar auf Anhänge zu klicken. Umso mehr Druck aufgebaut wird, umso größer ist die Gefahr. Sollten Sie unsicher sein, ob Ihr Speicherplatz tatsächlich voll ist, können Sie sich auf der Website von Apple auch mit Ihrer Apple-ID oder bei Google mit Ihren Logindaten anmelden. Sie erhalten dann in den jeweiligen Portalen entsprechende Hinweise auf Ihren Speicherplatz und können diesen dort auch erweitern.
Sollten Sie bereits auf den Trick reingefallen sein, empfehlen wir Ihnen, die Apple-ID oder den Zugang zu Google zu ändern. Richten Sie bei der Gelegenheit gleich eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ein. Danach muss jeder Login durch ein zweites Gerät und/oder per Code bestätigt werden. So bekommen Sie mit, wenn sich jemand Fremdes in Ihren Account einloggt.
Sie wollen mehr über Clouds und Cloud-Sicherheit erfahren. Lernen Sie mehr dazu in der Lernzentrale des DsiN-Digitalführerscheins. Ihr Wissen können Sie beim DiFü sogar zertifizieren lassen.