Laut den Verordnungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind u.a. Restaurants verpflichtet, die Kontaktdaten ihrer Gäste zu erheben, um eine spätere Kontaktverfolgung zu ermöglichen. Einige Restaurants setzten inzwischen auf digitale Anwendungen von verschiedenen Anbietern, bei denen Namen, Anschriften und Telefonnummern in einer Cloud hinterlassen werden können.
Der Chaos Computer Club (CCC) warnt nun Restaurantbetreiber davor, solche Anwendungen einzusetzen. Nach Angaben des Hackervereins war es bis diese Woche sehr einfach möglich, auf solche digitalen Listen zuzugreifen. So deckte der CCC ein Datenleck beim Bremer Unternehmen Gastronovi auf. Der CCC erhielt Zugang zu 87.000 “Corona-Datensätzen” und zu “5,4 Millionen Reservierungen” der letzten Jahrzehnte sowie zu alle weiteren im System gespeicherten Daten. Möglich war dies vermeintlich durch unzureichend gesicherte Passwörter und durch ungeprüfte Zugangsberechtigungen.
Gastronovi hat auf die Schwachstellen bereits reagiert und diese beseitigt.
SiBa rät Restaurantbetreibern trotz der geschlossenen Sicherheitslücke zu Datensparsamkeit. Prüfen Sie, ob es notwendig ist, personenbezogene Daten in einer Cloud zu speichern oder ob eine ausgedruckte Liste, die für Unbefugte nicht zugänglich ist, ausreichend ist. Wenn ja: Löschen Sie Reservierungen, wenn Sie diese nicht mehr benötigen. Die “Corona-Daten” sind ebenfalls gemäß der Löschfristen der Covid-19-Verordnungen regelmäßig zu vernichten. Machen Sie es Angreifern schwer, an personenbezogene Daten zu kommen, indem Sie sichere Passwörter verwenden. Diese sollten aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen.